Trotz klarer Überlegenheit und hochkarätigen Chancen blieben die Löwen hinter den Erwartungen zurück. Vor 3.400 Zuschauern hielt der SV Selingenporten mit Können und Glück dagegen. Die Münchner verpassten ihr Momentum und so trennten sich beide Mannschaften torlos.
Pfosten, Außennetz, Abseits
Bereits in der ersten Minute des Spiels hatten die Löwen den Führungstreffer auf der Fußspitze. Offensivmann Nico Karger kam von links, legte in der Mitte für Daniel Wein auf, der aber bedrängt den Ball nicht voll traf. Ein paar Minuten später strich ein abgefälschter Schuss von Karger nur knapp links am Pfosten vorbei (9.). Nach einer Viertelstunde der erste Aufreger. Timo Gebhart überraschte aus extrem spitzem Winkel SVS-Keeper Kolbe (16.). Zum Unmut der Fans traf er nur das Außennetz.
Kurz vor der Pause nochmals Hochspannung. Nicholas Helmbrecht kam aus 21 Metern zum Schuss. Kolbe konnte den gefährlichen Flatterball nur mit Mühe nach vorne abwehren (43.). Der Nachschuss von Gebhart ging ins Tor, beim Schuss stand der Mittelfeldspieler allerdings im Abseits. Zur Pause gingen beide Teams torlos in die Kabine.
Möglicher Elfmeter?
Der Anfang der zweiten Halbzeit blieb farblos. Nach einer Stunde stellte Löwen-Coach um, brachte Eric Weeger für Gebhart und ließ mit Ziereis und Mölders als zentrale Spitzen spielen. Doch der Gastgeber wurde mutiger. Raffael Kobrowski setzte sich auf der rechten Seite durch, hielt aus 25 Metern aufs 1860-Tor, Marco Hiller musste sich strecken, um die Kugel ins Toraus zu fausten (64.). Drei Minuten später parierte Löwen-Keeper erneut einen freien Schuss von Danilo Dittrich aus 18 Metern (67.).
Die Chancen der Löwen häuften sich in der Schlussphase. Karger schoss nach Tempelmann-Zuspiel die Kugel aus 13 Metern weit über den Kasten (87.). Kurz danach grätschte Katidis Karger im Strafraum um, Schiedsrichter Marco Achmüller gab aber nur Eckball (89.). Der Schlusspfiff und die Chancenauswertung ärgerte vor allem den Löwen-Coach.
„Wir hätten auch in 120 Minuten kein Tor geschossen!“
„Wenn man seine Chancen nicht ausnutzt, kann man nicht gewinnen. Meistens verlierst du solche Spiele hinten raus. Irgendwann habe ich aufgehört zu zählen. Es war Wahnsinn, wie viele Chancen wir hatten. Und dann hat auch noch der Torwart das Spiel seines Lebens gemacht“, kommentierte Trainer Daniel Bierofka das Spiel seiner Mannschaft.