Anleger, die den Verlust ihrer Kaufkraft ausgleichen wollen, müssen derzeit 7,9 Prozent Inflation schlagen. Angesichts der niedrigen Zinsen und politischer Unruhen eine schwierige Aufgabe. Sachwerte wie Gold und Immobilien bieten für viele einen „sicheren Hafen“ – aber auch nachhaltige Investments sind schwer gefragt. Wir fragen bei Daniel Regensburger, Geschäftsführer der Pangaea Life, nach, welche Lösungen es für Kunden gibt.
Redaktion: Herr Regensburger, es heißt, die Pangaea Life Fonds sind in Krisensituationen widerstandsfähiger als der Marktdurchschnitt. Woran liegt das?
Daniel Regensburger: Hier kommt es zuallererst mal auf die Krise an. Mit dem Blue Energy Fonds haben wir zum Beispiel die Coronavirus-Pandemie erlebt. An den Aktienmärkten – unter anderem bei den gängigen Mischfonds – konnten wir Wertverluste im zweistelligen Bereich beobachten. 30 – 40 Prozent. Bei uns waren es zum Ausbruch der Pandemie vielleicht mal zwei Prozent. „Widerstandsfähigkeit“ bedeutet in diesem Fall, dass wir nicht so anfällig für Schwankungen sind.
„Noch wichtiger als der Sicherheitsaspekt ist der Blick nach vorn.“ – Daniel Regensburger
Redaktion: Wie können Sie das gewährleisten?
Daniel Regensburger: Das liegt auch an der Konstruktion der Fonds. Zum Beispiel schließen wir für einen Großteil der Stromproduktion langfristige Stromabnahmeverträge. Im Blue Living Fonds haben wir ebenfalls Verträge geschlossen, was den Bau der einzelnen Gebäude angeht. Es gibt da ein paar Aspekte, die dafür sorgen, dass die Pangaea Life Fonds so aufgestellt und so widerstandsfähig sind. Und dann liegt es aber auch daran, dass wir mit der Bayerischen einen Anker-Investor haben, der eine eher konservative Anlagepolitik bevorzugt. Noch wichtiger als der Sicherheitsaspekt ist jedoch der Blick nach vorn.
Redaktion: Was bedeutet das genau?
Daniel Regensburger: Die große Frage dabei ist: Wo finden wir Themen, in die wir investieren können? Welche werden demnächst attraktiver? Dazu muss man sagen, dass wir hier in Deutschland in den Bereichen regenerative Energien noch immer in den Kinderschuhen stecken. Wir selbst haben da schon länger gute Zahlen zu verzeichnen, aber der Markt kommt erst jetzt in Fahrt und ich glaube, dass wir die richtig positiven Zeiten noch vor uns haben. Das zweite Thema ist Wohnen. Hier sind wir mit dem Blue Living Fonds bereits gut aufgestellt – nicht nur weil die Politik dieses Thema ebenfalls für relevant erachtet, hat es gute Zukunftsaussichten.
Redaktion: Was ist derzeit Ihr „Lieblingsprodukt“ bei der Pangaea Life?
Daniel Regensburger: Ganz klar die betriebliche Vorsorge. Und zwar aus dem Grund, dass Unternehmen Impact erzeugen können und im Bereich Nachhaltigkeit deutlich aufholen müssen, aber das auch können. Gerade im betrieblichen Vorsorgebereich hat man viel mit Garantien zu tun, und da können wir mit Vermittlern und deren Kunden auf Arbeitgeberseite offen darüber sprechen, wo wir Lösungen, vielleicht sogar außerhalb des klassischen Vorsorgebereichs, bieten können. Diese Diskussion – die Transparenz, die Offenheit in Punkto Nachhaltigkeit – das ist extrem spannend. Wir sind da mit der Pangaea Life bAV Invest gut unterwegs und können auf Augenhöhe mit Unternehmen sprechen.
„Die Entwicklung bei den erneuerbaren Energien ist in den Turbo gegangen.“ – Daniel Regensburger
Redaktion: Welchen Einfluss haben aktuelle geopolitische Verwerfungen auf die Pangaea Life Fonds in näherer Zukunft? Sehen Sie da ein Risiko?
Daniel Regensburger: Ganz wichtig hierbei ist, dass wir beide Seiten unseres Portfolios betrachten. Beim Blue Living entwickeln wir nachhaltige Wohnimmobilien. Da sehen wir derzeit kein Risiko in diesem Bereich, eher im Gegenteil. So tragisch es ist; die Flüchtlingsströme führen zu einer gesteigerten Wohnungsnachfrage auch hierzulande. Beim Blue Energy wiederum ist ein „Katalysator-Effekt“, zu beobachten. Der Green New Deal der EU ist nichts Neues, schon lange vor dem Ukraine-Krieg stand die Politik hinter einem Ausbau der erneuerbaren Energien. Allerdings ist diese Entwicklung quasi in den Turbo gegangen. Der Westen will weg von Gas, vor allem vom russischen, und wendet sich verstärkt den regenerativen Energien zu. Fossile Energieträger entwickeln sich dagegen zu einer Brückentechnologie. Außerdem haben wir auch ein Auge auf den aktuell zu beobachtenden Rückschritt zur Atomenergie.
Redaktion: Gutes Stichwort. Unter bestimmten Bedingungen soll es nun möglich sein, Atomstrom als nachhaltig zu klassifizieren. Steht ein Comeback der nuklearen Energie bevor?
Daniel Regensburger: Diese Entscheidung ist für mich nicht nachvollziehbar und wir bei der Pangaea Life sehen das durchaus kritisch. Wer in Atomkraft investieren will, soll das gern tun, aber so etwas als nachhaltig zu bezeichnen, ohne dass die notwendigen Endlagerlösungen existieren, ist höchstens ein Abschieben eines nachhaltigen Problems auf nachfolgende Generationen. Unser Blue Energy investiert garantiert nicht in Atomkraft, Öl oder ähnliches. Für Vermittlerinnen und Vermittler bedeutet das jedoch, dass sie künftig – wenn Atomkraft und Betreiber als „nachhaltig“ eingestuft werden – bei „grünen“ Investments ganz genau hinschauen müssen, sofern Kunden ein gesundes Verständnis von Nachhaltigkeit haben, anders als der Großteil der EU-Abgeordneten.
„Es wird nicht bei Blue Energy und Blue Living bleiben.“ – Daniel Regensburger
Redaktion: Ein kleiner Ausblick: Worauf können Vermittler sich im laufenden Jahr noch vonseiten der Pangaea Life freuen?
Daniel Regensburger: Da gibt die Regulatorik so ein bisschen den Takt vor. Ab dem 2. August können Vermittler die Nachhaltigkeitspräferenzen von Kunden abfragen. Uns spielt das so ein bisschen in die Karten, denn mit unseren Produkten sind Vermittlerinnen und Vermittler darauf der sicheren Seite. Bei uns ist alles sehr leicht mess- und vorzeigbar wie Blue Energy und Blue Living funktionieren und welche nachhaltigen Vorteile sie haben. Ab August werden wir die eine oder andere Beratungsunterstützung bieten. Daneben konzipieren wir weitere nachhaltige Investmentlösungen. Es wird nicht bei Blue Energy und Blue Living bleiben. Ob das allerdings bereits in diesem Jahr konkret wird, kann ich noch nicht absehen.
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Titelbild & Beitragsbild: © die Bayerische