Es ist ein interessantes Paradoxon. Die einen (die Unternehmen und Vertriebler) wollen die anderen erreichen, und die anderen (die Studenten) haben Interesse an Gesundheits- und Versicherungsthemen. Die Komik: Sie reden aneinander vorbei. Vor allem in den sozialen Medien.
Denn ein Direktvergleich der bevorzugten Kanäle beider Parteien zeigt: zwischen Studenten und Unternehmen herrscht eine deutliche Diskrepanz.
Einiges gemeinsam, vieles verschieden
Laut der Social-Media Personalmarketing Studie (2016) nutzen sowohl die Studenten als auch Unternehmen ein und dieselben Kanäle. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: sie benutzen sie nicht im gleichen Maße. Besonders deutlich tritt dies bei Portalen wie Xing, LinkedIn und WhatsApp hervor.
Letzteres ist mit Vorsicht zu genießen. Zwar nutzt fast jeder befragte Student den grünen Messengerdienst, für Marketingzwecke ist die App jedoch wohl nur bedingt geeignet. Hier sind Regeln für den Datenschutz zu beachten.
Hier ein übersichtlicher Vergleich der Social-Media-Nutzung von Studenten und Unternehmen in Prozent.
Facebook:
Studenten: 90%
Unternehmen: 68%
WhatsApp:
Studenten: 90%
Unternehmen: 7%
YouTube:
Studenten: 51%
Unternehmen: 40%
Xing:
Studenten: 35%
Unternehmen: 90%
LinkedIn:
Studenten: 18%
Unternehmen: 60%
„Sag mal, haste schon gehört von…“
Wie omnipräsent soziale Netzwerke und Medien auch immer sind. Den größten Einfluss auf die Wahrnehmung der Studenten haben immer noch die Eltern, Verwandten, Kommilitonen und Freunde. Sprich: Mund-zu-Mund-Propaganda. Nur Vertriebler und Unternehmen, die es schaffen, dass sich gute Erfahrungen im Umgang mit den jungen Menschen herumsprechen und denen es gelingt, durch relevante Informationen ins Bewusstsein der Eltern und nahen Verwandten der Zielgruppe zu gelangen, werden bei Studentinnen und Studenten punkten können.
Digitale Mund-zu-Mund-Propaganda
Aber ist es möglich diese “Mittelsmänner” zu umgehen? Gibt es denn die Mund-zu-Mund-Propaganda auch im Netz? Absolut. So zählen Portale, Foren und Communities zur Bewertung erworbener Produkte oder Dienstleistungen als digitales Pendant zur mündlichen Empfehlung. Und sie kommen an. 80 Prozent der Konsumenten erachten solche Webseiten als hilfreich.
Allerdings gibt es Unterschiede zwischen neutralen Portalen und Kunden-Communities von Unternehmen. So hat das Hamburger Unternehmen Sopra Steria Consulting für digitale Transformation herausgefunden, dass 80 Prozent der Kunden Portalen und Foren vertrauen. 64 Prozent halten dabei Kundenmeinungen auf Social-Media Plattformen für vertrauenswürdig. Von Meinungen und Rezensionen auf Kunden-Communities sind 58 Prozent überzeugt.
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