Aus der Pandemie in eine neue Kriegsangst – die Deutschen sehnen sich nach Sicherheiten. Auch in Finanzfragen. Einer aktuellen Umfrage zufolge finden sie diese zunehmend in Immobilien und in der Nachhaltigkeit.
Der Wunsch nach Stabilität
6. April 2022: Die 2G- und 3G-Regeln sind fürs Erste Geschichte. Die generelle Maskenpflicht in Innenräumen entfällt ebenfalls. Künftig setzt die Bundesregierung auf die Eigenverantwortung der Bürger. Gleichzeitig ziehen sich die russischen Besatzer nach und nach aus der Ukraine zurück. In Deutschland wächst der Wunsch nach Stabilität und Sicherheit. Das äußert sich etwa in den bevorzugten Geldanlagen der Deutschen. Immer mehr Deutsche möchten eine stabile Rendite aus ihrem Ersparten gewinnen, ohne dabei sozial und ökologisch fragwürdigen Sektoren zu unterstützen. Zudem möchten sie einen aktiven Beitrag für mehr Nachhaltigkeit leisten. Das zeigt nun eine aktuelle YouGov-Umfrage, in Auftrag gegeben von der Pangaea Life.
Nachhaltigkeit
Das wachsende Interesse nach nachhaltigen Lösungen spiegelt sich auch in den gesetzlichen Vorgaben wider. So hat sich auch die Europäische Union (EU) die Nachhaltigkeit auf die Flaggen geschrieben. Das große Ziel dahinter: Bis 2050 soll die Wirtschaft der EU klimaneutral laufen. Um das zu erreichen, hat die EU die Strategie „Grüner Neuer Deal“ entwickelt. Doch welche Sektoren schätzen Kunden für ihre nachhaltige Geldanlage am wichtigsten ein? Hierzu identifizierte die aktuelle Studie vor allem drei Punkte:
- 26 Prozent der Befragten entschieden sich für Immobilien
- 24 Prozent gaben den Energiesektor an
- 19 Prozent würden eher in Technologie investieren
„Nachhaltiges Wohnen und die klimaneutrale Zukunft unserer Städte sind Themen, die Menschen in Anbetracht des Wohnraummangels, stetig steigender Mieten und den zugleich immer sichtbareren Auswirkungen des Klimawandels in unseren Städten bewegen“, sagt Daniel Regensburger, Geschäftsführer der Pangaea Life, dazu. „Daher wundert es uns nicht, dass Menschen durch Investments in nachhaltige Immobilien gerne selbst einen Teil zur Lösung dieser Herausforderungen beitragen möchten und in Immobilien zugleich weiterhin eine sicherere und chancenreiche Wertanlage sehen.“
Blue Living
Im Immobiliensektor hat Pangaea Life ihr Angebot erst im vergangenen Herbst signifikant erweitert. Der „Blue Living“-Fonds ist neben dem „Blue Energy Fonds“ ein weiterer Sachwerte-Fonds, der ausschließlich in nachhaltige Neubau-Immobilien investiert. Den Kern des neuen Fonds bilden Investments in nachhaltige Immobilien weltweit. Dabei liegt der Fokus auf den Metropolregionen Deutschlands. Weitere Informationen dazu gibt es in unserem Beitrag „Nachhaltig Wohnen“.
Das Energieproblem
Auf den Energiesektor haben verantwortungsbewusste Anleger bereits länger einen Blick geworfen, teilt Regensburger mit. Der Krieg in der Ukraine habe dieses Interesse allerdings deutlich verschärft. Das zeigten auch die Umfrageergebnisse. „Der Ukraine-Krieg hat das Thema Energieknappheit und Versorgungssicherheit im Bewusstsein der Menschen ganz nach oben katapultiert“, berichtet Daniel Regensburger. „Immer mehr Menschen wird klar, dass am massiven Ausbau insbesondere der erneuerbaren Energien kein Weg vorbeiführt, wenn wir in Zukunft unabhängiger werden und zugleich eine Klimakatastrophe verhindern wollen. Hier erkennen Menschen in der nachhaltigen Geldanlage entsprechend große Chancen.“
Zwischen Rendite und Sicherheit
Weiterhin untersuchte YouGov, welche Erwartungen Kunden in Sachen nachhaltige Vorsorge mitbringen. Hier gab fast die Hälfte der Befragten (49 Prozent) an, Sicherheit als wichtigsten Faktor zu betrachten. 39 Prozent bevorzugten Rendite und ein knappes Drittel (31 Prozent) wünschte sich vor allem Transparenz. „In unsicheren Zeiten wie diesen treibt es Anleger mehr denn je in Produkte, die ein hohes Maß an Sicherheit versprechen“, sagt Regensburger. „Unsere Studie zeigt zugleich, dass die Bereitschaft für Sicherheit die Rendite zu vernachlässigen, gering ist. Kunden erwarten, dass nachhaltige Produkte eine hohe Sicherheit und eine attraktive Rendite vereinen.“ Allerdings sei im Lichte verschiedener Greenwashing-Vorwürfe gegenüber großen Unternehmen auch das Thema Transparenz wichtig. „Die Bringschuld liegt bei den Produktgebern. Sie müssen zeigen, welche nachhaltige Wirkung Investitionen konkret entfalten.“
Und zuletzt ermittelte die Umfrage die bevorzugten Informationswege der Kunden. Zumeist informierten sie sich über entweder Berater oder Freunde und Familie.
Titelbild: ©Benjamin/ stock.adobe.com