Richtig warm hier drin: Heizschäden mit ein paar wichtigen Tricks vermeiden

Fenster zu, Heizung auf? Sobald draußen die Minusgrade nur so purzeln, ziehen sich Menschen in ihre Wohnungen zurück. Und dort soll es möglichst warm und kuschelig sein. Dann die Fenster zu öffnen, fordert viel Überwindung. Doch genau darin lauert das Risiko, mit ungeliebten Heizschäden wie Schimmel kämpfen zu müssen.

Schimmel, Milbenbefall, im schlimmsten Fall bricht ein Feuer aus – es sind direkte Folgen, wenn über Monate hinweg falsch geheizt und gelüftet wurde. In Pandemiezeiten ist das richtige Lüften umso wichtiger, um das Risiko, eine Ansteckung mit dem Coronavirus zu senken. Richtig angewandt, lässt sich auf diese Weise sogar Energie sparen.

Bei Heizfehlern entsteht innerhalb weniger Tage Schimmel

Sucht man im Internet nach dem Stichwort „Heizfehler“, reiht sich Liste an Liste, gespickt mit den häufigsten Fehlern. Heizen – es scheint so einfach, doch allzu schnell schleichen sich Fehler ein, die umso mehr Schaden anrichten. Am sichtbarsten ist der Schimmel. Für Jürgen Jörges, TÜV-zertifizierter Schimmel-Fahnder, sind solche Flecken Routine. Rund und 250.000 Schimmelpilzarten gibt es. Wobei nicht alle davon schädlich sind. Einige nutzt der Mensch etwa zum Kultivieren: für Edelkäsesorten wie Gorgonzola und Camembert. Die meisten aber bekämpft der Mensch, sobald sie ein gesundheitliches Risiko darstellen. In einem Interview der Süddeutschen Zeitung erklärte Jörges:

„Die Tatsache, dass wir uns mit mehreren Menschen über einen längeren Zeitraum in einem geschlossenen Raum aufhalten, führt dazu, dass zum einen der CO2-Anteil der Luft stark ansteigt und zum anderen produzieren wir mit jedem Atemzug Feuchtigkeit, die ebenfalls unseren Wohnraum belastet.“

Innerhalb von zwei bis drei Tagen könne es zu Schimmelbefall kommen. Besonders im Winter. Weil dann die Temperaturen zwischen draußen und drinnen größer sind und Schimmel sich leichter vermehren kann. Wird zudem zu selten gelüftet, steigt das Risiko weiter, dass sich am Fensterbeschlag oder kalten Außenwänden Schimmel bildet.

Um das zu vermeiden, helfen schon wenige Handgriffe: Unter anderem sollte die Raumtemperatur nicht zu hoch eingestellt sein. Optimalerweise liegt sie bei 20 Grad, wobei Kinder- Arbeitszimmer und Bad mit 23 und 24 Grad etwas wärmer sein dürfen. Besonders im Bad sollte die Temperatur weder fallen noch schwanken. Denn, obwohl die Luft erwärmt ist, bleibt die Wand kalt. Wodurch es leicht passieren kann, dass die Feuchtigkeit dort kondensiert. Und nicht nur das: Eine konstante Temperatur ist auf lange Sicht auch günstiger. Oft verbraucht die Heizung mehr Energie, um wieder auf Raumtemperatur hochzuheizen. Besser ist es, sie auf einer niedrigen Stufe zu lassen.

Feuchtigkeit bietet Schimmel perfekten Nährboden

Schimmel kann ebenso durch das sogenannte „Durch-die-Tür-Heizen“ entstehen. Gemeint ist die warme Luft aus einem Raum, die einen einen anderen, kühleren Raum wärmt. Dabei entweicht Feuchtigkeit, die dort Schimmel bedingen kann. Ein ähnliches Problem entsteht durch feuchte Kleidung, die auf dem Heizkörper zum Trocknen liegt. Nicht nur kostet es mehr Energie, auch die Luftfeuchtigkeit steigt.

Stoßlüften statt Kippen schützt die Wohnung am besten

Aber nicht nur die falsche Handhabung der Heizung ist oftmals für Schimmel verantwortlich. Auch das Lüften an sich ist fehleranfällig. Anstatt das Fenster dauerhaft zu kippen, sollte dieses beim Stoßlüften vier bis sechs Minuten offen bleiben. Befindet sich gegenüber ein weiteres Fenster, ist der Luftaustausch beim „Querlüften“ am besten. Drei bis vier Mal am Tag wiederholt, schützt es am besten vor Schimmel. Besonders in feuchten Räumen wie dem Bad oder der Küche, aber auch dem Schlafzimmer am Morgen, sollte regelmäßig gelüftet werden. Als positive Begleiterscheinung für Allergiker beugt man durch den häufigen Luftaustausch auch Milbenbefall vor.

Brandgefahr bei falschen Heizmethoden

Neben Schimmel kann falsches Heizen noch weit mehr Schaden anrichten: Besonders bei älteren Geräten besteht das Risiko eines Brandes. In erster Linie sind falsch montierte oder nicht richtig benutzte Kamine eine leichte Brandquelle. Sei es der zu geringe Abstand zu den Möbeln, die Feuer fangen können, oder der Funkenflug, der durch das Hineinwerfen der Holzscheite entsteht. Genauso kann hineingeworfener Müll einen Kaminbrand verursachen.

Ebenso fehleranfällig sind Elektroheizungen. Diese sollten auf keinen Fall in eine Mehrfach- und Tischsteckdose gesteckt werden – insbesondere nicht mit anderen Geräten. Der reduzierte Leistungsquerschnitt kann zu einer Überlastung beziehungsweise Überhitzung des Kabels führen. Bei der Platzwahl mobiler Elektroheizungen ist es wichtig, diese nicht direkt unter einer Steckdose zu platzieren. Genauso sollte sie nicht auf einem Langflorteppich stehen. Und auch bei dieser Heizungsmodell sollte keine Kleidung zum Trocknen darauf liegen, um den Luftabzug zu gewährleisten. Das gleiche gilt aber auch für herkömmliche Heizkörper: Kleidung mit einem hohen Polyesteranteil kann nicht nur schmelzen, sondern gar Feuer fangen.

Trotz aller Vorsicht verbreitet sich laut Experten Schimmel in 80 Prozent der Fälle unentdeckt in der Wohnung aus. Ist der Schaden dann groß, kann die Reparatur oder Sanierung teuer werden. Hierzu bietet die Bayerische eine Haus- und Grundbesitzerhaftpflicht sowie Wohngebäudeversicherung an. Allerdings: Versicherungen decken Schimmelbefall nur dann ab, wenn dieser als Folgeschaden auftritt. Dazu zählen beispielsweise Leitungswasserschäden oder defekte Heizkörper – Schimmel, der durch falsches Lüften entsteht, wird hingegen teuer.

Titelbild: © Prostock-studio/stock.adobe.com

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NewFinance Redaktion
NewFinance Redaktionhttps://www.newfinance.de
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