Die Zahl der Riester-Verträge ist leicht rückläufig. Allerdings sind viele Sparer zufrieden mit ihrem Vertrag. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Verträge leicht rückläufig
Werfen wir zunächst ein Blick auf die Daten. Im Vergleich zum Allzeithoch 2017 sind die Verträge leicht rückläufig. Wie das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) mitteilt, gingen die Riester-Versicherungsverträge im zweiten Quartal 2022 auf 10,60 Millionen zurück (von 10,67 Millionen). Zwar blieb die Zahl der Banksparverträge ungefähr gleich (0,54 Millionen), doch auch bei Investmentfondsverträgen (3,24 Millionen auf 3,22 Millionen) sowie der Eigenheimrente waren geringfügige Einbußen zu beobachten. Wichtig dabei: Das Amt legt dabei nur den um stornierte Verträge bereinigten Bestand zum Ende des jeweiligen Berichtzeitraums offen. Darum sind auch Riester-Verträge in der Statistik enthalten, für die die Kundschaft aktuell keine Beiträge zahlt. Laut dem BMAS sind etwa ein Viertel bis ein Fünftel aller Verträge solche „Schläfer“.
Großteil der Kunden ist zufrieden
Eine aktuelle Studie belegt, dass die Mehrheit der Riester-Sparer mit ihrem Vertrag zufrieden sind, obwohl die staatlich geförderte Riester-Rente in den vergangenen Monaten und Jahren häufig eine negative Erwähnung in den Medien fand. Zu diesem Schluss kam eine Studie von YouGov Deutschland, die im Auftrag des digitalen Versicherungsmanagers Clark knapp 1.000 Menschen befragte. Diejenigen, die dagegen nicht zufrieden waren, kritisierten etwa den Preis (29 Prozent) oder dass die Förderung zu komplex sei. Weitere Details dazu gibt es bei Clark.
Totgeglaubte leben länger
Die Bundesregierung hat kürzlich die Einführung der Aktienrente angekündigt. Es bleibt abzuwarten, ob darüber hinaus auch die Reform der Riester-Rente noch auf dem Plan der Politik steht. Martin Gräfer, Vorstandsmitglied der Versicherungsgruppe die Bayerische, warnt davor, dass vor allem Geringverdienende im Angesicht von steigenden Energiekosten und der allgemeinen Teuerungsrate ihre Altersvorsorge herunterfahren könnten. „Um neben gesetzlicher Rente und betrieblicher Altersversorgung den Lebensstandard aller Bevölkerungsgruppen im Alter zu sichern, muss das Riester-Format an die Realität in 2022 angepasst werden. Das Produkt ist sehr komplex und erfordert deshalb einen hohen Beratungsaufwand“, erklärt Martin Gräfer dazu. Eine Flexibilisierung könnte die Riester-Rente attraktiver machen. Zum Beispiel sollten Kunden, die etwas mehr Risiko in Kauf nehmen, Verträge mit Beitragserhaltungsgarantien von 80 Prozent statt 100 Prozent abschließen können – oder auch ganz ohne Garantien. Weiterhin sieht Martin Gräfer ein großes Potenzial in der Ergänzung der umlagenfinanzierten Rentenversicherung durch eine Aktienrente. Ein völlig neues System aufzubauen, hält er dagegen für weniger sinnvoll, da dieses erst zu spät seine Wirkung entfalten würde. Vielmehr müsse das bestehende System ordentlich genutzt werden.
„Ich halte es für dringend geboten, dass aus der heutigen Riester-Rente eine echte Investmentrente für die ergänzende Altersvorsorge wird.“ – Martin Gräfer
Netto-Tarife als Ausweg
Eine mögliche Lösung – und gleichzeitig der Weg, den die Bayerische bereits geht – ist Netto-Riester. Seit März bietet die Bayerische in Zusammenarbeit mit nettowelt den neuen Netto-Riester-Tarif an. Dieser stößt gerade bei jungen Familien derzeit auf großen Zuspruch. Beraterinnen und Berater, so warnt Gräfer, dürfen sich in dieser Hinsicht nicht über Gebühr von Politik und Medien beeinflussen lassen. Denjenigen, die sich mit der Riester-Rente befassen wollen, steht die Bayerische jederzeit beratend zur Seite.
Hier bei ProRiester halten wir Sie weiterhin über Entwicklungen hinsichtlich der Riester-Rente auf dem Laufenden.
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