Mitte März veranstaltete die Bayerische über zwei Tage hinweg die erste „Edition F“ für Maklerinnen. Kerngedanke des Events war Frauen in der Branche Impulse zu liefern, ebenso wie einen positiven, wertschätzenden Spirit zu verbreiten. Und die Möglichkeit für einen bereichernden Austausch.
Konzipiert wurde das Event von Ute Thoma, Leitung des Geschäftsfeldes Unternehmensvorsorgewelt die Bayerische sowie bAV-Expertin Cordula Vis-Paulus. Sie hielten neben ihren Co-Referentinnen Martina Pophal und Hannah Glöckler auch selbst Vorträge. Wir haben bei Ute Thoma nachgefragt, wie die Erstauflage von „Edition F“ verlief.
Redaktion: Das Konzept von „40 Female Legends of Finance, Insurance & Pension” ist innovativ in der Versicherungsbranche. Ebenfalls bemerkenswert: Das Event bietet eine Gelegenheit, um „aktiv teilzunehmen”. Könnten Sie näher erläutern, wie die Teilnehmerinnen eingebunden wurden?
Ute Thoma: Die teilnehmenden Beraterinnen konnten sich zu Beginn in einem Business-Pitch vorstellen. Daraus ergaben sich schon Austauschmöglichkeiten (share & wanted). Mit einem Visionborad konnten sie anschließend die eigene Vision verfestigen und sichtbar machen. Das Schöne daran ist, dass die Fotos, die eine Profiphotographin von den Teilnehmerinnen in Business-Situationen gemacht hat, von den Beraterinnen auch im Anschluss noch genutzt werden können. Das Material dient optimal dazu, die Kompetenzen nach außen zu kommunizieren.
Redaktion: Wer waren die Teilnehmerinnen? Waren sich die Teilnehmerinnen ihrer Kompetenzen bereits bewusst oder haben sie sich erhofft, diese im Rahmen des Events zu ermitteln?
Ute Thoma: Es waren insgesamt 40 Frauen. Die Altersgruppe lag zwischen 30 und Anfang 60. Entsprechend haben sich auch deren Geschäftsmodelle sehr unterschieden. Auch Neugründerinnen waren dabei.
Am Ende, so das Feedback, konnten alle einen echten Mehrwert und Impulse für ihr Business mitnehmen.
Redaktion: Ein Punkt der Agenda war „Business & Glamour”. Ist es gerade in männerdominierten Branchen ein Tabu, weibliche Attribute in den Vordergrund zu stellen? Und falls ja, warum soll gerade das (nicht) der Fall sein?
Ute Thoma: Es ging uns während des Events darum, die Sichtbarkeit der eigenen Kompetenzen sowie den eigenen Schwerpunkt herauszustellen. Hier sind Männer in der Regel einfach dominanter und dadurch sichtbarer. Umso wichtiger ist es, dass Frauen diesbezüglich ihren authentischen Weg finden. Einer, der zu ihnen passt und ihre Schlüsselfähigkeiten unterstreicht.
Redaktion: Inwiefern wurden Vorbilder gefunden und wie wurden die Teilnehmerinnen ermutigt, selbst zu Vorbildern zu werden?
Ute Thoma: Es gab so viele Geschäftsimpulse und wir hatten Freude daran, uns zu unterstützen. Dadurch war jede der anwesenden Beraterinnen nicht nur Teilnehmende, sondern gleichzeitig auch Vorbild.
Redaktion: Das Event bot einen „geschützten Raum für Offenheit”. Wie wurde dieser Raum geschaffen und welche Bedeutung hatte er für den Erfolg des Events? Wurde die Möglichkeit für Impulse seitens der Teilnehmerinnen genutzt?
Ute Thoma: Es waren nur Frauen aktiv am Geschehen beteiligt. Über zwei Tage hinweg pflegten wir einen regen Austausch miteinander, in dem jede zu Wort kam, sich einbringen und Fragen stellen konnte. Unsere Leitlinie lautete von Beginn an, nicht in Problemen baden zu wollen, sondern in Glück zu duschen. Zudem wurde vereinbart, dass jede Teilnehmerin im Rahmen des Formats Sichtbarkeit erhält. Und es sich, zu guter Letzt, um ein sicheres Umfeld handelt, in dem nichts ungewollt den Raum verlässt.
Redaktion: Vereinbarkeit von Persönlichkeit und Unternehmertum war ebenfalls Thema. Inwieweit wurden während des Events Strategien zur Förderung dieser Vereinbarkeit diskutiert oder bereits theoretisch umgesetzt?
Ute Thoma: Diese Strategien haben wir in einem Visionboard festgehalten. Den Impuls hierfür gab der Vortrag von Martina Pophal „Unternehmerin oder selbst & ständig“. Sie hat damit alle Teilnehmerinnen abgeholt.
Redaktion: Auch „Best Practise Altersvorsorge” war Teil des Events. Die Relevanz wurde seitens der Initiatorinnen des Edition F – also auch Ihnen – in jüngerer Vergangenheit häufig unterstrichen. Ist das Thema inzwischen mehr in den Köpfen als noch vor einigen Monaten? Wie viel ist noch zu tun und wie gestaltet Edition F diesen Wandel weiterhin aktiv mit?
Ute Thoma: Die Gender-Pension-Gap wurde erläutert und die genauen Hintergründe erklärt. Ebenso die Wirkung von Beitragsfreistellungen in der Elternzeit. bAV-Modelle, die gut funktionieren, aufgezeigt und der §100 und seine Bedeutung für in Teilzeit Arbeitende erklärt. Ebenso wurden die unterschiedlichen Frauentypen analysiert und ein Best-Practice -Austausch dazu erstellt. Die erste Ausgabe der Edition F war mit Sicherheit nicht die letzte.
Wir wollen auch weiterhin Branchenkolleginnen inspirieren und unterstützen. Ein Folgeprojekt ist daher bereits in Planung.
Du bist Beraterin oder Maklerin und hast Interesse an einer Teilnahme an der nächsten Edition F, in 2025? Dann wende Dich bitte direkt an Ute.Thoma@diebayerische.de. Es werden alle Interessentinnen gesammelt und als die Ersten über Zeitpunkt und Ort der zweiten Edition F informiert.
Titelbild: © die Bayerische & Yana Kushnir