Auftrieb für die bAV: Arbeitnehmer wünschen sich Copiloten

Kurzarbeit und geschlossene Betriebe machen der deutschen Wirtschaft zu schaffen. Arbeitnehmer fürchten um ihre finanzielle Sicherheit. Die Beratungsfirma Willis Towers Watson zeigt in einer neuen Untersuchung auf, was sie sich vom Arbeitgeber wünschen.

Mehr Betriebe melden Kurzarbeit an

Insgesamt haben 750.000 deutsche Betriebe bei den Agenturen für Arbeit Kurzarbeit angemeldet (Stand Mai 2020). Das berichtet die Bundesagentur für Arbeit. Zwischen dem 27. März und dem 6. April stieg die Zahl um 40 Prozent. Die Bundesagentur für Arbeit geht davon aus, dass sich am Ende deutlich mehr Menschen in Kurzarbeit befinden werden, als bei der letzten großen Finanzkrise. Damals mussten 1,4 Millionen Beschäftigte in Kurzarbeit gehen. Die Arbeitnehmer reagieren mit wachsender Nervosität.

Geldsorgen demotivieren Arbeitnehmer

Willis Towers Watson zufolge sorge die Corona-Krise bei Arbeitnehmern so für wachsende Verunsicherung. Das wiederum wirke sich negativ auf ihre Motivation und Produktivität aus. 36 Prozent der 2.000 von Willis Towers Watson befragten Arbeitnehmer verfügten über keinerlei finanzielle Rücklagen. Ein knappes Fünftel (21 Prozent) dieser Gruppe gab an, dass sich die Geldsorgen negativ in ihren beruflichen Leistungen niederschlügen. Weiterhin litten 23 Prozent der Befragten unter Depressionen, Stress oder Angstzuständen. In der aktuellen „Global Benefits Attitudes Survey“ versucht das Unternehmen herauszufinden, welche Maßnahmen Arbeitgeber ergreifen können, um diese Entwicklung aufzuhalten und Mitarbeiter sowohl zu motivieren als auch zu binden.

Arbeitnehmer wünschen sich mehr Benefits

Eine mögliche Lösung für Arbeitnehmer seien demnach zusätzliche Unterstützungsleistungen wie Benefits-Programme oder Financial Wellbeing-Lösungen. Diese Benefits sind vonseiten der Befragten sogar ausdrücklich erwünscht: 41 Prozent wünschen sich großzügigere Leistungen vom Arbeitgeber, zum Beispiel eine betriebliche Altersversorgung oder eine ähnliche Absicherung, die etwa im Falle eines Unfalls oder einer Invalidität greift. Erst an zweiter Stelle folgt mit 38 Prozent der Wunsch nach mehr Gehalt.

bAV wird für Arbeitnehmer wichtiger

Laut Willis Towers Watson findet fast die Hälfte (45 Prozent) der Befragten eine vom Arbeitgeber angebotene bAV so wichtig wie nie zuvor. Gleichzeitig wünschen sich drei Viertel (72 Prozent) der Arbeitnehmer in diesem Rahmen eine aktive Unterstützung seitens Arbeitgeber. Zudem sollte eine solche Vorsorge im besten Fall flexibel gestaltet sein. 66 Prozent möchten ihre bAV bei einem Wechsel des Arbeitgebers mitnehmen können, zwei Drittel (ebenfalls 66 Prozent) erhoffen sich anpassungsfähige Auszahlungsoptionen. Wie die Studie weiterhin ausführt, spielt die betriebliche Altersvorsorge als Instrument zur Mitarbeiterbindung derzeit eine zentrale Rolle. 46 Prozent der Arbeitnehmer, die bereits eine bAV abgeschlossen haben, sehen diese als triftigen Grund an, um bei ihrem Arbeitgeber zu bleiben. Und 70 Prozent der Befragten mit bAV-Abschluss gaben bei der Befragung an, dass es sie mit Stolz erfülle, für einen bestimmten Arbeitgeber tätig zu sein.

Puffer für Krisenzeiten

Weiterhin sorge die bAV für eine gewisse Steigerung der Spardisziplin. Während 61 Prozent der Befragten ohne betriebliche Altersvorsorge jährlich einen Teil ihres Einkommens für ihre Altersvorsorge zurücklegen, seien es bei den Mitarbeitern mit bAV 85 Prozent. Und auch in Krisenzeiten sei eine solche Absicherung ein verlässlicher Partner: Wenn sie langfristig sparen, könnten Mitarbeiter kurze Ausfälle auf diese Art eher ausbalancieren.

Die Zahlen zeigen, dass auf dem Gebiet bAV Unterstützung notwendig ist, ja sogar vom Kunden gewünscht ist. Aktuell sind hier auch von Arbeitgeberseite noch Defizite zu sehen (wir berichteten). Die Bayerische unterstützt den Vermittler an dieser Stelle mit einer Software-Lösung für Mitarbeiterberatung in der bAV. Das in Kooperation mit dWerk entstandene Tool verschlankt und beschleunigt die Beratung.

Titelbild: ©pusteflower9024/ stock.adobe.com

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NewFinance Redaktion
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