Freitag, der 13.: Paraskavedekatriaphobiker aufgepasst!

Was bringt nochmal Unglück? Schwarze Katze von rechts oder doch von links? Ist auch egal. An einem Freitag den 13. lauert das Unglück ohnehin hinter jeder Ecke. Oder?

Seit Jahren lässt die Unglückszahl 13 Menschen erzittern. Die komplette Reisebranche folgt dem Aberglauben. Hotels, Flugzeuge, Kreuzfahrtschiffe – selten gibt es dort ein Zimmer, Sitz oder Deck mit der magischen Zahl. Doch woher kommt die Angst vor der Zahl 13? Was hat es mit dem schwarzen Freitag auf sich? Und ist der Tag wirklich so schlimm, wie von vielen befürchtet?

20 Millionen Paraskavedekatriaphobiker

Die Angst vor Freitag dem 13. hat einen ziemlich sperrigen Namen: Paraskavedekatriaphobie. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und ist recht einfach übersetzbar – paraskeví bedeutet Freitag, dekatría dreizehn und fóbos Furcht. Medizinisch ist dieser Befund tatsächlich nachweisbar. Schätzungsweise 20 Millionen Menschen leiden alleine in Deutschland an dieser Angsterkrankung. Eine Million davon melden sich an dem Tag sogar krank. Das zumindest zeigt eine Statistik der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH), die über zwei Jahre hinweg Daten zu der Phobie erhob. Sogar einige Berühmtheiten zählen zu den Paraskavedekatriaphobikern. Darunter Napoleon Bonaparte, Arnold Schoenberg und Franklin D. Roosevelt. Doch woher kommt eigentlich die Angst vor Freitag, dem 13.?

Aber(Glaube)

Die Antwort – schwer zu finden. Quellen gibt es kaum. Naheliegend: Die Bibel. Dort war ja Judas, der Verräter Jesu, der 13. Teilnehmer am letzten Abendmahl. Deshalb ist die Zahl 13 bereits im Mittelalter als das „teuflische Dutzend“ bekannt. Ähnlich geht es auch in der nordischen Mythologie zu. Der Halbgott Loki als 13. Gast bei einem Götterbankett geladen, stiftet am Ende dort Chaos.

Und die Angst vor dem Freitag? In Kombination mit der Zahl 13 gab es aus historischer Sicht nur wenige Freitage, die zu einer solchen Angst führen könnten. Die brutale Verfolgung der Tempelritter, die am Freitag, den 13. Oktober 1307, begann, gilt als ein solches Ereignis.  Einen größeren Einfluss haben heutzutage wohl jedoch popkulturelle Erzeugnisse wie Bücher und Filme.  1907 veröffentlichte Thomas W. Lawson einen Roman mit dem Titel „Friday, the Thirteenth“, in dem ein Geschäftsmann an besagtem Unglückstag einen Börsencrash auslöst. Und auch Hollywood beteiligt sich an der Erweiterung des Aberglaubens. 1980 startet erstmals der Horrorstreifen „Friday the 13th“ in den Kinos. Unzählige Fortsetzungen und Neuauflagen folgen.

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Sieg der Statistik

Trotz des Aberglaubens: Die Statistiken beweisen, Freitag der 13. ist ein ganz normaler Tag. Zumindest was die Zahl der Verkehrsunfälle betrifft. Die amtliche Unfallstatistik weist für das Jahr 2018 und die vorangegangenen Jahre keine erhöhte Unfallwahrscheinlichkeit für Freitag den 13. aus. So gab es am ersten Unglückstag 2018 (13.04) lediglich 957 Unfälle mit Personenschaden. Am zweiten Freitag mit dem Kalendertag 13 (13.07) wurden 1123 Unfälle mit Personenschaden erfasst. Im Schnitt passieren an einem Freitag 971 Unfälle mit Personenschaden. Damit liegen die beiden Unglückstage einmal darunter, einmal darüber. Da jedoch im Sommer per se mehr Unfälle geschehen als im Winter, kann trotz der leichten Erhöhung im Juli nicht von einer erhöhten Unfallgefahr gesprochen werden.

Andere Länder, andere Sitten

Wer trotz Statistik nun immer noch Angst vor Freitag dem 13. hat, kann zuletzt vielleicht noch diese Info beruhigen. Nicht alle Kulturen haben Angst vor der Zahl 13. In Japan und in der jüdischen Gemeinschaft gilt die Zahl sogar als Glücksbringer. Und unsere europäischen Nachbarn fürchten sich auch nicht vor dem schwarzen Freitag. In Griechenland und Spanien geht stattdessen die Angst vor Dienstag, dem 13. um. In Italien dagegen haben die Bewohner zwar Angst vor dem Freitag, allerdings erst dann, wenn dieser auf einen 17. fällt.

Für Vermittler gilt also, Beratungsgespräche am Freitag, den 13. müssen kein Unglück verheißen. Besser noch: Der Mythos ist an diesem Tag besonders gut als Aufhänger für Kundengespräche geeignet. In diesem Sinne: Einen schönen Unglückstag!

Titelbild: © sianc / stock.adobe.com

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NewFinance Redaktion
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