Mayday, Mayday, bitte melden: Wie sicher ist Fliegen in Zeiten von Corona?

Mit Regen, Sturm und Kälte verabschiedet sich der Sommer endgültig wiedermal früher als uns lieb ist. Gleichzeitig sind wegen der aktuellen Einreisebeschränkungen laut des ADAC immer noch rund 70 Prozent des internationalen Luftverkehrs blockiert. Wer den Sommer dennoch verlängern möchte, hat trotzdem die Chance das triste Wetter gen Palmen, Strand und Meer im Ausland einzutauschen. Doch wie sicher ist Fliegen in Zeiten von Corona? Was müssen Flugreisende wissen und auf welche Risiken müssen sie sich einstellen?

Es geht los: Der Weg zum Flughafen

Wer es ins Terminal geschafft hat, muss den bekannten Regeln folgen: Abstands- und Hygieneregelungen gelten dort genauso wie in Supermärkten und Co. Wer sich an der Sicherheitskontrolle befindet, wird feststellen, dass der Abstand dort schwer einzuhalten ist. Aus diesem Grund müssen Reisende generell in allen Gebäudeteilen eine Gesichtsmaske tragen. Zusätzliche Infektionsschutzscheiben sind außerdem an Kontaktstellen mit Airport-Mitarbeitern angebracht. Zudem sorgen die Flughäfen dafür, dass das Boarding möglichst über Fluggastbrücken und nicht mit Bussen stattfindet.

In der Luft: Maskenpflicht

Fliegen in Zeiten von Corona erfordert laut ADAC ab einem Alter von sechs Jahren einen Mund-Nasen-Schutz. Quatar Airways setzt sogar noch eine Maßnahme obendrauf: Jeder Passagier muss neben der Maske auch noch ein sogenanntes „Face Shield“ tragen. Das Face Shield ist eine Plexiglas- oder Plastikscheibe, welche die Airline stellt. Was passiert aber mit Passagieren, die sich weigern, die Gesichtsmaske zu tragen? „Den Fluglinien steht es im Rahmen ihres Hausrechts frei, eine entsprechende Vorgabe an Bord ihrer eigenen Flugzeuge zu erlassen. Wird Fluggästen, die keine Maske tragen, die Beförderung verweigert, so stehen diesen nur dann Ansprüche zu, wenn die Beförderungsverweigerung unberechtigt erfolgte“, so Juristen des ADAC.

Bordservice: Verzicht auf Getränke und Snacks?

Die Lufthansa Group hat beispielsweise den Bordservice eingeschränkt. So gibt es keine offenen Speisen und auch keinen Getränkeservice bei Flügen, die weniger als 50 Minuten dauern. Pluspunkt: Die Crews der Airlines verteilen stattdessen Desinfektionstücher.

Apropos Desinfektion, die Flugzeughygiene hat durch Corona nochmal deutlich zugenommen, so der ADAC. Die Luft der Innenräume beispielsweise tauscht die Airline alle drei Minuten komplett aus. Alle Flugzeuge sind zudem mit Hochleistungs-Partikelfiltern ausgerüstet. Das und in Kombination mit dem Mund-Nasen-Schutz erfordert deshalb keine zwingende Einhaltung des Mindestabstands. Doch Experten warnen, dass dieses Hygiene-Konzept risikobehaftet sei. Laut einer wissenschaftlichen Simulation von US-Forschern würden sich beim Husten die Tröpfchen nämlich vor allem auf die Nachbarsitze verbreiten. Dort könnten sie bis zu vier Minuten überleben, bis die Klimaanlage sie ausfiltert.

Heißer Schutz: Maskenempfehlungen

Schweiß, der sich auf der Oberlippe absetzt, Hautunreinheiten welche durch Feuchtigkeit entstehen und Bänder die hinter den Ohren drücken. All das sind Dinge, welche die Maske die vergangenen Monate mit sich brachte. Vor allem bei heißen Temperaturen und warmer Luft ist das Tragen der Maske oft unbequem. Wie kann ich Abhilfe schaffen, welche Maske ist die richtige fürs Fliegen in Zeiten von Corona?

Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor des Hygienezentrums Bioscientia, hat eine eindeutige Empfehlung: Wer das Schwitzen durch den Mund- und Nasenschutz verringern möchte, sollte besonders auf Hygienemaßnahmen achten. Das heißt, den Mundschutz so häufig wie möglich zu wechseln, wenn er durchfeuchtet ist. Besonders Einmal-Masken helfen dabei. Wer den Mehrfach-Mundschutz bevorzugt, sollte mehrere Modelle zur Hand haben und die getragenen Masken richtig desinfizieren. Flugzeugbauforscher Dieter Scholz sagt dagegen, dass Behelfsmasken nur bedingt helfen würden. Sie würden keinen geringeren Abstand rechtfertigen, da sie die Viren nicht über Stunden speichern könnten. Seine Forderung lautet deshalb, zumindest den Mittelsitz freizulassen.

Wer sich noch unsicher ist, wie Flughäfen vor Ort mit der Pandemie umgehen, kann sich auf der Homepage der Airports informieren. Wir haben die größten Flughäfen und ihre Corona-Regelungen für Sie rausgesucht:

Zudem bieten alle Flughäfen kostenlose Corona-Tests für Rückreisende an.

Titelbild: © antonpedko/stock.adobe.com

Sie haben einen Fehler gefunden? Unsere Redaktion freut sich über einen Hinweis.

Autor

Marina Hindelang
Marina Hindelang
Die gebürtige Allgäuerin ist mittlerweile nicht mehr nur in der Medien- und Kommunikationsbranche zu Hause, sondern fühlt sich auch in München wohl. In ihrer Freizeit findet man sie in der Natur in den Bergen oder beim Salsa auf dem Tanzparkett. Bei NewFinance dreht sich bei ihr dagegen alles um redaktionelle Inhalte im Onlinebereich.

Ähnliche Artikel

Kommentare

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Über unseren Blog

Die Bayerische – „die Versicherung mit dem Reinheitsgebot“ – zählt mit ihrer mehr als 160-jährigen Geschichte zu den traditionsreichsten deutschen Versicherern. Wir freuen uns, Sie auf unserem Blog „umdenken“ begrüßen zu dürfen.

Zukunftsmacher Bootcamp 2024

Das Unternehmer-Bootcamp vom 16.07 - 18.07. in Leogang, präsentiert von die Bayerische und DELA, setzt auch diesen Sommer neue Maßstäbe. 2einhalb Tage, die Euch als Unternehmer und Entscheider herausfordern! Habt Ihr das Zeug zum Zukunftsmacher? Dann sichert Euch eines von 25 exklusiven Tickets.

Biometrie 2 go

Berufsunfähigkeit, Dienstunfähigkeit, Grundfähigkeiten oder Unfallversicherung: Biometrie 2 go ist das akustische Nachschlagewerk rund um die große Welt der biometrischen Absicherung.

Marktausblick mit Maximilian Buddecke

Maximilian Buddecke, Leiter persönlicher Vertrieb, nimmt Euch mit auf eine Reise durch die aktuelle Welt der Versicherungsbranche.

AKS Kompetenz-Center

Die Arbeitskraftsicherung ist keine Existenzsicherung. Obwohl sie immer wieder fälschlicherweise dafür gehalten wird. Die Produkte schützen, was sich der Versicherte im Laufe seiner Karriere hart erarbeitet hat: seinen Lebensstandard.

Beiträge nach Themen