„Sie sagen Sie sehen nur ‚plus, plus, plus überall‘ – vielleicht mag das für Sie langweilig sein, für uns sind diese Zahlen hoch erfreulich.“ Dr. Herbert Schneidemann, Vorstandsvorsitzender
Am Mittwochmorgen präsentierte der Vorstand der Bayerischen den versammelten Pressevertretern die Bilanzen des Geschäftsjahres 2018. Und diese hatten allen Grund zu staunen. Denn die Zahlen des vergangenen Jahres sprechen für sich: Nicht nur, dass der Versicherer erstmals die 500-Millionen-Euro-Grenze bei den Beitragseinnahmen knackte. Nebenbei bemerkt ein Plus von 15 Prozent zum Vorjahr. Er konnte auch erstmals über 700.000 Kunden verzeichnen. Und damit seit 2015 um 21 Prozent zulegen.
Rekordjahr
Die Konzernmutter Bayerische Beamte Lebensversicherung AG verbesserte den Vorsteuergewinn von 9,9 Millionen Euro auf 17,6 Millionen Euro. Ein sattes Plus von 78 Prozent. Auch die vom Vorstandsvorsitzenden Dr. Herbert Schneidemann als „harte Währung“ bezeichneten laufenden Beiträge konnte die Bayerische von 109 auf 120 Millionen Euro steigern. Der Vorstandsvorsitzende resümierte: „2018 war für die Bayerische in Sachen Wachstum das erfolgreichste Geschäftsjahr in diesem Jahrtausend.“
Leben erneut stark
Die Sparte Leben legte im Geschäftsjahr 2018 in Sachen Neugeschäft um 64 Prozent zu. Dabei machte die Biometrie den Löwenanteil aus. Allein in der Arbeitskraftsicherung verdoppelten sich die Neuanträge von 6.500 auf 13.000. Dabei konnte die Bayerische die Bearbeitungszeit der Anträge von 13 auf drei herunterfahren. „Aktuell liegen wir sogar nur bei einem Tag“, erklärte Vorstandsmitglied Martin Gräfer auf der Bilanzpressekonferenz. Das habe man aber nicht mit einer großzügigen Personalaufstockung erreicht. Stattdessen setzte der Versicherer hier auf starke Digitalisierung in den Tarifierungs- und Antragsprozessen, sowie Dunkelverarbeitung. So erhielten die Risikoprüfer bereits Anträge von entsprechender Qualität. Trotz der guten Werte sieht Gräfer allerdings noch „jede Menge Luft nach oben.“ Auch mit der Überschussbeteiligung von 3,41 Prozent lag die Bayerische 2018 über dem Branchenschnitt.
„Früher war Wettbewerb über Bedingungen und Preis. Heute ist er vor allem über Service. Und das ist auch gut so. Dem stellen wir uns erfolgreich.“ Dr. Herbert Schneidemann
Zahnzusatz befeuert Komposit-Ergebnis
Mit einem Plus von 21 Prozent im Neugeschäft ist auch das Wachstum im Komposit gut. Darüber hinaus stieg auch die Zahl der Verträge um 11 Prozent von 773.000 auf 855.000. Das ist nicht zuletzt auf die stark Performance des Testsiegers, der Zahnzusatzversicherung, zurückzuführen. Allein sie verbuchte ein Vertragsplus von 346 Prozent.
Pangaea Life startet durch
Die nachhaltige Tochter der Bayerischen gab im Geschäftsjahr 2018 ebenfalls allen Grund zum Jubeln. Denn die Rendite des eigenen Fonds, der mittlerweile in vier Projekte investiert hat, liegt seit Auflage bei fünf Prozent. Da Investitionen wie etwa die Windparks für große Player am Markt schlicht zu klein seien, könne man hier den Größenvorteil ausspielen, führte Dr. Schneidemann während der Bilanzpressekonferenz aus. Da man sich „das Cherry Picking“ erlauben könne, habe man auch eher die „Chance, den Markt zu schlagen.“
In den ersten Monaten von 2019 verzeichnete Pangaea Life darüber hinaus bereits eine Steigerung der Beitragssumme im Neugeschäft von 162 Prozent. Wie es weiter geht, dazu deutete Vorstandsmitglied Thomas Heigl an: „ Wir haben etwas in der Pipeline. Wasser bleibt für uns interessant, insbesondere in Norwegen. Wir sind da aktuell ein bisschen wie Trüffelschweine unterwegs und suchen die geeigneten Projekte.“
„Als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit ist es auch unsere Aufgabe, bestimmte Assetklassen wie im Fall Pangaea Life für Kleinanleger zu öffnen.“ Martin Gräfer
Frei Vermittler machen 70 Prozent des Umsatzes
Strategisch verfolgt die Bayerische weiterhin ihr Transformationsprojekt „Bayerische goes Amazon“, um sich dem einhundertprozentigen Kundenfokus weiter zu nähern. Und „was für den Endkunden bequem ist, davon profitieren auch die Vertriebspartner“, zeigte sich Dr. Schneidemann überzeugt. Schließlich bleibt der Vermittler der wichtigste Vertriebskanal des Versicherers. „Wir haben 2018 etwa 70 Prozent unseres Umsatzes durch freie Vermittler erzielt“, erklärt Martin Gräfer gegenüber umdenken.co.
Trotz aller positiven Entwicklungen im Online-Vertrieb soll sich das auch künftig nicht ändern. Denn „es geht hier nicht um entweder oder. Wir fahren ja einen integrativen Ansatz und wollen die Kanäle miteinander kombinieren“, so Gräfer. Bestätigung dafür zieht er aus den regelmäßigen Kundentests der Bayerischen. Die zeigen klar, „dass Kunden in bestimmten Bereichen, wie etwa Arbeitskraftsicherung, die persönliche Beratung wünschen. Das alles unter einen Hut zu bringen ist unser Ziel.“
Wiederholung?
Dass 2019 ein ebenfalls gutes Jahr werden könnte, darauf weisen die ersten Zahlen aus der Bilanzpressekonferenz hin. Denn neben Pangaea Life konnten auch Krankenzusatz (49 Prozent), Kfz (29 Prozent) und Biometrie/BU (21 Prozent) in den ersten Monaten bereits kräftig zulegen.
Titebild & Beitragsbilder: ©die Bayerische
Für Interessierte gibt es hier die Slides der Bilanzpressekonferenz zum Download.
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