Pangaea Life: Das sind die neuen Assets

In den vergangenen Jahren hat Pangaea Life das Portfolio vom Blue Energy Fonds stetig erweitert, um den wachsenden Anforderungen an erneuerbare Energien gerecht zu werden. In unserem Interview haben wir das Vergnügen, mit Uwe Mahrt, einem führenden Experten von Pangaea Life, über die Hintergründe dieser Projekte zu sprechen.

Redaktion: Das Portfolio von Blue Energy ist in jüngster Vergangenheit um einen 52 MW Solarpark in der italienischen Region Catania sowie ein 50 MW Speicherprojekt in Schleswig-Holstein erweitert worden. Was waren die Hintergründe dieser neuen Entwicklungen und welche Ziele hat Pangaea Live sich diesbezüglich für die kommenden Monate bzw. Jahre gesetzt?

Uwe Mahrt: Das sind zwar sehr interessante Projekte, fangen wir mit dem Speicher an im schleswig-holsteinischen Strübbel. Der Hintergrund dazu: Du kannst so viele grüne Energien erzeugen, wie du willst. Wenn du keine Speicher hast, der die Energie mal speichert, ist es immer das Problem. Schließlich wird nicht immer gleich viel Strom benötigt.

Redaktion: Was genau ist das Problem?

Uwe Mahrt: Da sind 3.000 Windräder und die werden teils abgestellt, sobald die Netze überlastet sind. Das heißt: Der Wind bläst und es wird kein Strom produziert. Die Bauern bekommen dann einen finanziellen Ausgleich. Aber dann sagt die Regierung natürlich: Jetzt haben wir 3.000 Windräder. Wir produzieren eigentlich grünen Strom und dadurch, dass die Netze schon so viel Strom haben, geht der grüne Strom verloren. Und da haben wir von Pangaea Life gesagt: Da können wir helfen. Wir bauen also jetzt einen der größten Energiespeicher Europas in Schleswig-Holstein, sodass die Windräder nicht mehr abgestellt werden müssen. Und das Schöne ist, dass – wenn du tagsüber ganz viel Wind hast -, dann ermöglicht der Speicher, diese grüne Energie zu speichern und zu einem späteren Zeitpunkt an die Industrie oder Privathaushalte wieder abzugeben. Das ist ein ganz großer Beitrag dafür, dass die erneuerbaren Energien, die wir schon haben, auch wirklich sinnvoll vom Ertrag her genutzt werden können.

Redaktion: Können Sie genauer erläutern, wie die geplante Co-Location von Photovoltaikanlagen und Batteriespeichersystemen in Catania die Effizienz und die Erträge des Solarparks optimieren wird?

Uwe Mahrt: Wir haben den größten Solarpark ist in Südspanien, La Cabrita bei Almeria. Und ich bin irgendwann einmal mit dem Bürgermeister zusammen gewesen und wir haben festgestellt, dass abends die Straßenbeleuchtung teilweise mit Gas und mit anderen Turbinen erzeugt wird. Und warum? Weil die tagsüber natürlich wahnsinnig viel Sonne haben, aber abends eben nicht. Und dann haben wir festgestellt: Mensch, wir benötigen da einen Speicher, denn wir haben Überkapazitäten und die können wir natürlich speichern und abends wenn Almeria Strom braucht, geben wir den ab. Jetzt rüsten wir den Speicher nach und wissen: Es ergibt keinen Sinn mehr, in Zukunft Solarparks zu bauen ohne Speicher. Und deswegen haben wir – um auf die Frage zurückzukommen gleich gesagt in Italien: Wenn wir da einen Solarpark bauen, dann machen wir das nur noch mit dem Speicher zusammen. Und das hebt am Ende natürlich auch die Rendite noch einmal um 0,5 bis 1 Prozentpunkt.

Redaktion: Welche Chancen bietet die Hybridisierung des Photovoltaikparks „Barcos“ in Portugal?

Uwe Mahrt: Wir haben Wasserkraftwerke in Portugal und Solarparks. Und jetzt kommt noch mal ein riesiger Solarpark obendrauf. Also ich freue mich darauf und ich freue mich vor allem über dieses Hybrid-Modell, weil ich es auch mal wirklich so sage, wie es ist: Wenn wir Überkapazitäten haben, mussten wir die bisher auch verschenken. Ähnlich wie in Schleswig-Holstein. Du kannst den Solarpark abstellen oder Windräder. Aber du kannst es natürlich auch speichern und dann wieder verkaufen, wenn der Strompreis am Solarmarkt attraktiv ist. Wir haben gesehen, innerhalb von 48 Stunden gibt es immer Peaks nach oben und Peaks nach unten. Da ist auch mal eine Null dabei, da ist auch mal ganz viel dabei. Und dann musst du genau wissen, wann kommt dieser Peak, wie hoch wird er gehen? Die KI kann das berechnen. Und dann verkaufen wir den Strom. Das heißt: Wir sind gar nicht mehr darauf angewiesen, sofort zu verkaufen. Die Möglichkeit kann ein, zwei Prozentpunkte mehr Rendite für das Asset bedeuten.

Redaktion: Ihr arbeitet ja mit KI, oder?

Uwe Mahrt: Ja, nehmen wir mal den Speicher in Belgien. Da haben wir nur einen Speicher, da haben wir gar keinen Solarpark. Da haben wir nur den Speicher und kaufen die Energie von anderen Solarparks und Windparks dazu oder bekommen das geschenkt und können dann gewissermaßen später für 40 oder mehr Euro die Megawattstunde ausspeisen. Die KI sagt uns: Da ist ein Industrieunternehmen, die fahren die Tage die Produktion wieder hoch, zum Beispiel am Mittwoch. Und dann wissen wir, wir müssen bis Mittwoch warten und dann speisen wir aus zum höheren Betrag. Das ist jetzt natürlich mal ganz simpel dargestellt, die KI hat da wahnsinnig viele Daten und unterstützt uns.

In Teil 2 des Interviews geht es um Visionen für morgen und Erfolgsgeschichten aus dem Jetzt. Hier weiterlesen!

Titelbild: © die Bayerische

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NewFinance Redaktion
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