Missverständnisse um Riester: Und sie lohnt sich doch

Riestern lohnt sich. Zu diesem Schluss kommt eine neue Riester-Studie des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Im neuen Riester-Rendite-Index legt das Institut offen, dass Riester-Verträge für das Jahr nach Kosten und Steuern immer noch eine Rendite von 3,4 Prozent abwerfen. Eine Ansicht, die „Riester-Papst“ Joachim Haid teilt – und im Versicherungsgeflüster-Podcast darlegt, warum.

„Folglich ist die Riester-Rente für alle Menschen sinnvoll, die für ihr Alter vorsorgen möchten – und das mit Unterstützung des Staates.“ – Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des IVFP, in einer Pressemitteilung

Schwächelt die Riester-Rente noch immer?

Zuerst werfen wir jedoch einen Blick darauf, wie die Verbraucher mit der Riester-Rente umgehen. Denn unter den Kunden hat sie nach wie vor keinen guten Ruf. Das zeigt zum Beispiel die aktuelle Abnahme aktiv laufender Verträge. Der „Die deutsche Lebensversicherung in Zahlen 2019“-Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zufolge liefen zum Jahresende 2018 etwa 10,6 Millionen aktive Verträge. Das entspricht einem Minus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Weg von der Milchmädchenrechnung“

Der IVFP allerdings hat weiterhin errechnet, ab wann sich Riester-Verträge eigentlich lohnen. Demzufolge übersteigt die Netto-Rentenleistung nach Steuern die Netto-Einzahlungen bereits im Alter von durchschnittlich 78 Jahren. Also in etwa 14 Jahre nach Renteneintritt. Und dennoch herrscht Misstrauen gegenüber der Riester-Rente und ihrer Rentabilität. Joachim Haid erklärt im Versicherungspodcast mit Bastian Kunkel (Versicherungen mit Kopf) und Patrick Hamacher (Was-ist-Versicherung), dass allzu oft von den falschen Zahlen ausgegangen wird. „Die Verbraucherschützer reden dabei häufig von 100 Jahren. Dabei rechnen sie jedoch wie folgt: Was ist insgesamt an Geldern in den Vertrag geflossen und was bekomme ich als garantierte Rente am Ende dabei heraus?“ Dabei setzen sie die garantierte Netto-Rente nach Steuern zu den brutto geflossenen Beiträgen aus der Ansparphase ins Verhältnis. Joachim Haid zufolge ist das ein Fehler, denn dabei vergessen sie die Zulagen und die staatliche Förderung. Stattdessen sollte der Fokus auf den Ausgaben des Kunden liegen.

„Das ist doch das, was mich als Kunde interessiert: Was habe ICH dafür ausgegeben, was jetzt fix im Vertrag drin ist?“ – Joachim Haid, Geschäftsführer der SOFTFIN UG, im Podcast

Hard Facts von SOFTFIN

Weiterhin warnt Haid davor, den Riester-Anbieter anhand der Höhe seiner garantierten Rente auszusuchen. Denn bei den Angaben, die Anbieter zur Verfügung stellen, handelt es sich generell um projizierte Rentenhöhen. Bei vielen Anbietern können die Garantien bei Vertragsänderungen angepasst werden. Joachim Haid rät darum zu einem Blick in die verschiedenen Bedingungswerke. Diesen Blick nimmt er Maklern mit der SOFTFIN-Software ab. Anhand von sechs Riester-Fragen ist es möglich, die Wünsche des Kunden abzufragen und so das passende Produkt zu identifizieren – oder bestehende Verträge zu prüfen.
Titelbild: © pyty / Fotolia.com

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NewFinance Redaktion
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Kommentare

  1. Ich denke schon, dass die Riester Rente sich an sich lohnt. Doch würde sie noch mehr den Sparer bringen, wenn die Versicherer nicht so hohe Kosten beanschlagen würden. Denn der Verwaltungsaufwand ist unwesentlich höher, als bei einer normalen Hausrat.

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