Jedem Fünften droht die Altersarmut

Ein höheres Rentenniveau sei kein Allheilmittel gegen die Altersarmut, stellte Gundula Roßbach, Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung Bund, klar. Sie fordert nun eine deutliche Erhöhung des Bundeszuschusses zur Rentenkasse, sollten die Rentenpläne aus den Sondierungspapieren umgesetzt werden.

Altersarmut: 16 Millionen Deutsche betroffen

Erst im November veröffentlichte das Statistische Bundesamt unter Berufung auf die offizielle EU-weite Untersuchung Leben in Europa (Eu-Silc) neue Zahlen zur Altersarmut in Deutschland. Das alarmierende Ergebnis: Etwa jeder fünfte Mensch in Deutschland ist von Altersarmut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. Das entspricht etwa 16 Millionen Bürgern. In der Studie nutzt Eu-Silc eine Kombination aus drei Faktoren, um eine Definition von Armut zu erstellen. Menschen sind von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, wenn

  • sie über weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügen,
  • sie von „erheblicher materieller Entbehrung“ betroffen sind,
  • oder sie in einem Haushalt „mit sehr geringer Erwerbsbeteiligung“ leben.

Kein Geld für Heizkosten

Rund 13,4 Millionen Menschen waren demnach im vergangenen Jahr aufgrund ihres geringen Einkommens armutsgefährdet. Knapp vier Prozent waren von „erheblicher materieller Entbehrung“ betroffen. Das heißt: Sie konnten ihre Miete nicht bezahlen, die Wohnungen nicht angemessen beheizen oder sich keinen einwöchigen Urlaub leisten. Außerdem lebten knapp zehn Prozent in einem Haushalt mit sehr niedriger Erwerbsbeteiligung.

Hohes Rentenniveau als Lösung?

Union und SPD wollen nun das Rentenniveau bis 2025 bei 48 Prozent halten. Aber schützt das vor Altersarmut? „Das Problem sind geringe Rentenansprüche – etwa von Geringverdienern, Selbständigen oder Menschen, die nur eine geringe Zeit in die Rentenversicherung eingezahlt haben“, so Roßbach im Interview mit WAZ-Online.

Das ändert sich für Riester-Sparer

Gerade für Geringverdiener wird das Sparen in einen Riester-Vertrag in diesem Jahr jedoch attraktiver. Denn die Grundzulage stieg zum 1. Januar von 154 auf 175 Euro. Somit sinkt der Mindesteigenbeitrag des Riester-Sparers. Auch bei gleichbleibendem Einkommen.
Titelbild: © Alexander Raths / Fotolia

Sie haben einen Fehler gefunden? Unsere Redaktion freut sich über einen Hinweis.

Autor

NewFinance Redaktion
NewFinance Redaktionhttps://www.newfinance.de
Hier bloggt die Redaktion von NewFinance.today zu allgemeinen und speziellen Themen rund um Versicherung, Finanzen und Vorsorge aber auch zu Unternehmensthemen der Bayerischen. Wir wünschen eine spannende und interessante Lektüre!

Ähnliche Artikel

Kommentare

Über unseren Blog

Die Bayerische – „die Versicherung mit dem Reinheitsgebot“ – zählt mit ihrer mehr als 160-jährigen Geschichte zu den traditionsreichsten deutschen Versicherern. Wir freuen uns, Sie auf unserem Blog „umdenken“ begrüßen zu dürfen.

Zukunftsmacher Bootcamp 2024

Das Unternehmer-Bootcamp vom 16.07 - 18.07. in Leogang, präsentiert von die Bayerische und DELA, setzt auch diesen Sommer neue Maßstäbe. 2einhalb Tage, die Euch als Unternehmer und Entscheider herausfordern! Habt Ihr das Zeug zum Zukunftsmacher? Dann sichert Euch eines von 25 exklusiven Tickets.

Biometrie 2 go

Berufsunfähigkeit, Dienstunfähigkeit, Grundfähigkeiten oder Unfallversicherung: Biometrie 2 go ist das akustische Nachschlagewerk rund um die große Welt der biometrischen Absicherung.

Marktausblick mit Maximilian Buddecke

Maximilian Buddecke, Leiter persönlicher Vertrieb, nimmt Euch mit auf eine Reise durch die aktuelle Welt der Versicherungsbranche.

AKS Kompetenz-Center

Die Arbeitskraftsicherung ist keine Existenzsicherung. Obwohl sie immer wieder fälschlicherweise dafür gehalten wird. Die Produkte schützen, was sich der Versicherte im Laufe seiner Karriere hart erarbeitet hat: seinen Lebensstandard.

Beiträge nach Themen