Smart Home: Sind Sprachassistenten Fluch oder Segen?

Mit dem Smartphone reden? Nicht nur telefonieren, sondern Termine planen, Einkaufslisten anfertigen und Wetterberichte abfragen? Spätestens mit dem iPhone 4s und der großen Sensation „Siri“ bemühen sich alle Handyhersteller um einen Sprachassistenten. Der nächste Schritt: Sprachgesteuerte Smart-Home-Devices. Amazon Alexa, Google Home und Cortana (Microsoft) vernetzen Haus, Gadgets und Mensch im Bereich Smart Home miteinander.

Und werden immer beliebter. Laut einer Bitkom Pressemitteilung möchte „Jeder vierte Deutsche digitale Sprachassistenten nutzen.“ Aber warum vernetzen Menschen freiwillig ihr Zuhause? Und welche Gefahren bringen die kleinen Lautsprecherboxen mit sich?

Energie sparen und besser leben

Viele Menschen wollen durch Smart-Home-Technik Energie sparen (50 Prozent). Das geht aus der Statista-Umfrage zum Nutzen vom Einsatz der Smart-Home-Anwendungen hervor. Beinahe genau so viele (47 Prozent) hoffen, dass ein vernetztes System mit Sprachassistenten den Alltag erleichtert und einen gewissen Komfort bietet.

43 Prozent wollen sich besser gegen Einbrüche wappnen. Schutz vor Feuer, Wasser und Elementarschäden suchen ein Viertel aller Befragten. 17 Prozent wollen Schritt halten mit der technischen Entwicklung. Den Wert des Eigenheims durch den Kauf eines Smart-Home Systems steigern, möchten 13 Prozent. Keinen Nutzen in derlei Technik und Assistenten sehen immerhin noch ganze 26 Prozent.

Dabei wird Smart-Home-Technik mit Sprachassistenz beliebter. Und lukrativer. Laut europaweiter Statista-Prognose belief sich der diesjährige Umsatz im Bereich Smart-Home auf rund 4.104 Milliarden Euro. Tendenz steigend.

Inkompatibel

„Sie können damit (Sprachassistenten) ohne Probleme das Smart Home steuern“, sagt Timm Lutter vom Branchenverband Bitkom.

Wozu sind solche Assistenten geeignet? Anwender könnten die kleinen Boxen mit eingebautem Lautsprecher, Mikrofon und Computer dazu benutzen, vernetzte Glühbirnen per Sprachkommando zu dimmen. Oder Heizungsthermostate zu steuern, Rollläden über geeignete Motoren zu öffnen oder das Alarmsystem zu steuern. Ein einmaliger Anschluss an das Heim-Netzwerk reicht und über die Sprachsteuerung lassen sich Musik von Streamingdiensten oder Internetradio abspielen. Simple Websuche (Wetterberichte oder Spielergebnisse) lässt sich ausführen. Ebenso wie Kalendereinträge, Erinnerungen an Termine oder die Funktionen eines Timers einstellen.

Nachteil: Hat man keine vernetzten Geräte (Rollläden, Kühlschrank, Türen, Fenster, Lichtschalter und Thermostate), bleibt auch der Funktionsumfang eines Heimassistenten gering.

„Die Box als solches ersetzt kein Smart Home“, so Timm Lutter.

Auch die hochgelobte künstliche Intelligenz bleibt hinter den Erwartungen zurück.

„Es gibt relativ wenig Intelligenz“, sagt Sven Hansen vom, „c’t“-Fachmagazin. Lediglich simple Aussagen, eher Anweisungen, führt die Maschine aus. „Das ist die größte Enttäuschung dieser Produktgruppe“, urteilt Hansen.

Cyberkriminalität und Hackingangriffe

Jene Sprachassistenten wie Siri, Alexa, Google Now oder Cortana sind nach neusten Studien anfällig für Angriffe im Ultraschallbereich. Chinesische Sicherheitsforscher von der Uni Zhejiang haben einen als „Delfin-Angriff“ bezeichneten Hack entwickelt. Mit diesem schafften sie es die Boxen über Befehle im Ultraschallbereich zu bestimmten Aktionen zu bringen. Die Forscher benutzten ein handelsübliches Smartphone, das mit zusätzlicher Hardware im Wert von umgerechnet drei US-Dollar aufgerüstet war. Damit steigt die Gefahr der Cyberkriminalität enorm. Auch für das hauseigene Smart-Home-System. Unterdes gab jeder zweite Internetnutzer im vergangenem Jahr an, Opfer einer solchen Attacke gewesen zu sein. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage des Digitalverbandes Bitkom hervor.

Bitkom Cyberangriffe

Bild: ©victor zastol’skiy

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NewFinance Redaktion
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