Panos Kalantzis: „Unser Leben ist Veränderungen ausgesetzt“

Das Leben verläuft, wie Panos Kalantzis, Biometrie Spezialist der Bayerischen sagt, selten linear. Umso wichtiger ist es, auch die lebensbegleitende Vorsorge flexibel handhaben zu können. Welches Konzept die Bayerische parat hält und welche Vorteile das konkret bietet, verrät der Experte im Interview.

Redaktion: Herr Kalantzis, was zählt zu einer lebensbegleitenden Absicherung?

Panos Kalantzis: Aus Sicht eines Kunden betrachtet wäre die Absicherung lebensbegleitend, wenn sich der initial vereinbarte Leistungsumfang an Veränderungen der Lebenssituation anpassen lässt. Und das, ohne dass die vereinbarten Rahmenbedingungen immer wieder aufs Neue „verhandelt werden“ müssen.

Die meisten aktuell angebotenen BU-Tarife enthalten bereits vier Komponenten, die eine lebensbegleitende Funktion erfüllen sollen:

  • Zunächst die Beitragsdynamik, damit keine inflationsbedingte „Entwertung“ der versicherten Rente entstehen kann.
  • Außerdem die Regelungen zum Umgang mit vorübergehenden Zahlungsschwierigkeiten der Versicherten, die ebenfalls bei einer sehr langen Laufzeit auftreten können.
  • Die Nachversicherungsoptionen, um einen plötzlich aufgetretenen Mehrbedarf zu decken.
  • Sowie die Verlängerungsoptionen für den Fall, dass das gesetzliche Renteneintrittsalter angehoben wird. Ob diese Komponenten die ihnen angedachten lebensbegleitende Funktion tatsächlich erfüllen, hängt maßgeblich vom Wording der hinterlegten Versicherungsbedingungen ab.
Redaktion: Warum sollten entsprechende Absicherungskonzepte flexibel sein?

Panos Kalantzis: Flexibilität ist aus drei Gründen notwendig:

  • Erstens: Der Versicherungsschutz wird für drei, vier oder sogar fünf Jahrzehnten vereinbart. Das ist eine sehr lange Zeit.
  • Zweitens: Der Lebensweg der Menschen verläuft meistens nicht linear. Ob beruflich oder privat veranlasst, sorgfältig geplant, spontan entschieden oder unerwünscht. Unser Leben ist ständigen Veränderungen ausgesetzt.
  • Drittens: Der Erwerb einer BU-Versicherung bedingt das Bestehen einer umfangreichen Risikoprüfung. Diese betrifft vier Risikobereiche: Gesundheit, Beruf, Freizeitaktivitäten und Auslandsaufenthalte.

Jeder einzelne Risikobereich hat das Potenzial, den Erwerb einer vollumfänglichen Absicherung zu erschweren (Ausschlussklauseln oder Risikozuschläge) oder gar zu verhindern (Ablehnung oder Zurückstellung).

Redaktion: Und welche Zielgruppe profitiert davon besonders?

Panos Kalantzis: Insbesondere bei jungen Leuten ist es sehr wichtig, dass der meistens unter optimalen Bedingungen erworbene Versicherungsschutz so flexibel wie möglich ist.

Nehmen wir als Beispiel die Zielgruppen der Schülerinnen und Schüler, der Auszubildenden und der Studierenden. Die initial abgeschlossene BU-Rente liegt meistens bei 1.000 Euro, in sehr vielen Fällen sogar unterhalb dieser Grenze, weil das Familienbudget keine höhere Absicherung zulässt. Das bedeutet, dass diese jungen Menschen ihre Absicherung spätestens mit Berufsbeginn aufstocken müssen, wenn die Rente den tatsächlichen Bedarf abdecken soll. Die Aufstockung kann natürlich mit einem zusätzlichen Vertrag erfolgen, was aber eine neue, vollständige Risikoprüfung bedingt – mit oft ernüchternden Ergebnissen. Bietet aber der Bestandsversicherer qualitativ hochwertige Nachversicherungsoptionen, kann der Versicherungsschutz ohne erneute Risikoprüfung erhöht werden.

Ähnliches gilt natürlich auch für diejenigen, die sich erst beim Berufsstart ihre BU-Absicherung mit einer – meistens aus finanziellen Gründen – vergleichsweise geringen Rente erwerben.

Redaktion: Welche Nachversicherungsmöglichkeiten bietet die Bayerische?

Panos Kalantzis: Die Bayerische bietet, wie viele anderen Anbieter auch, sehr umfangreiche Nachversicherungsoptionen in der BU-Versicherung. Zum einen bieten wir bis zum vollendeten 50. Lebensjahr Erhöhungsoptionen bei 15 verschiedenen Anlässen, die sowohl das private als auch das berufliche Umfeld berühren. Darüber hinaus bieten wir (ab der Tarifstufe Komfort) in den ersten fünf Vertragsjahren (maximal bis Alter 45) die Möglichkeit, die versicherte Rente auch ohne einen besonderen Anlass zu erhöhen. Die Nachversicherungen können solange in Anspruch genommen werden, bis eine Jahresrente von 36.000 Euro erreicht wird.

Das Besondere an unseren Nachversicherungsoptionen liegt aber ganz woanders. Erstens verzichten wir bei einer Nachversicherung nicht auf die Gesundheits-, sondern auf die gesamte Risikoprüfung. Das heißt, wir stellen keine Fragen zum dann aktuellen Beruf, gegebenenfalls hinzugekommenen Freizeitaktivitäten, geändertem Rauchverhalten oder ähnliches. Wir fragen nur nach dem dann aktuellen Einkommen, um die finanzielle Angemessenheit der gewünschten Erhöhung zu prüfen. Sonst keine Fragen.

Zweitens: Die Erhöhung findet im bestehenden Vertrag unter Anwendung der ursprünglich vereinbarten Rechnungsgrundlagen statt. Last but not least: Ist eine Beitragsdynamik vereinbart, gilt diese auch für die Erhöhungsrente. Das ist eine faire, werterhaltende und lebensbegleitende Absicherung!

Redaktion: Wie sieht es in der Grundfähigkeitenversicherung der Bayerischen aus?

Panos Kalantzis: Auch hier bieten wir lebensbegleitende Absicherung an. Mit dem ExistenzPlan können Kinder schon ab drei Jahren versichert werden. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal im GF-Markt. In Kombination mit der BU-Wechseloption, die bei drei verschiedenen Anlässen ausgeübt werden kann, ist das ein wichtiges Absicherungsinstrument. Und natürlich bieten wir auch im ExistenzPlan die oben erwähnten Nachversicherungsoptionen an.

Aktuell wird unsere GF-Versicherung überarbeitet. Im neuen Tarif ab Januar 2022 werden wir auch im ExistenzPlan auf die gesamte Risikoprüfung verzichten, wenn eine Nachversicherungsoption ausgeübt wird. Und das ist nur eine von vielen Änderungen – seien Sie gespannt.

Titelbild: © die Bayerische

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Autor

NewFinance Redaktion
NewFinance Redaktionhttps://www.newfinance.de
Hier bloggt die Redaktion von NewFinance.today zu allgemeinen und speziellen Themen rund um Versicherung, Finanzen und Vorsorge aber auch zu Unternehmensthemen der Bayerischen. Wir wünschen eine spannende und interessante Lektüre!

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