Pangaea Life x Domcura: Die grüne Gebäudeversicherung

Die Domcura möchte das eigene Unternehmen bis 2025 klimaneutral führen. Neben dem Engagement für das eigene Unternehmen, die Mitarbeiter und in Folge die Umwelt, gibt es nun auch ein neues Produkt des Versicherers. In Kooperation mit der Bayerischen lancierte die Nummer Eins für Wohngebäudeversicherungen eine grüne Alternative. Im Interview mit Dr. Rainer Demski, erzählen Rainer Brand, Vorstand
Produkte und Betrieb, und Uwe Mahrt, Geschäftsführer der Pangaea Life, was hinter dem Produkt steckt.

Redaktion: Auf den Begriff Nachhaltigkeit scheint jeder eine etwas andere Sicht zu haben. Was ist ihre Definition?

Rainer Brand: Nachhaltigkeit beinhaltet viele unterschiedliche Aspekte – ökologische, ökonomische und soziale. Wir haben uns insbesondere mit den Ursachen des Klimawandels beschäftigt und uns dabei folgende Frage gestellt: Was hat eigentlich eine Versicherung mit Nachhaltigkeit zu tun? Aus dieser Diskussion heraus ist dieses Thema bei uns gewachsen. Wir setzen im Haus auf moderne Arbeitsformen und -techniken. Im Jahr 2019 haben wir einen hierarchieübergreifenden Innovationsworkshop durchgeführt. Die Belegschaft wurde ermutigt, Themen zu nennen, die sie bewegen. Dabei entstand durch zwei Kolleginnen die Idee einer Öko-Police. Dieser Impuls hat sich durchgesetzt und wurde vorangetrieben.

Klar war: die resultierende Police  musste höchsten Ansprüchen gerecht werden.

Unser Schwerpunkt liegt auf der Sachversicherung, Kapitalanlagen bieten wir als Assekuradeur nicht an. Wir wollten ein Produkt entwickeln, die glaubhaft nachhaltig ist. Eine Wohngebäudeversicherung, bei dem auch eine Klimaschutzaktivisten wie Luisa Neubauer sagen würde: Ja, hier finden sich Punkte, die wirklich nachhaltig sind. Damit leisten wir einen kleinen, aber realen Beitrag zur Verbesserung der Klimasituation.

Uwe Mahrt: Das ist auch unser Hintergrund bei Sachprodukten: A muss die Kapitalanlage grün sein, die Überschüsse werden grün angelegt – in Pangaea Life Fonds beispielsweise – und B muss es einen grünen Baustein geben. Im Gesamten zahlt dadurch jedes Pangaea Life-Produkt auf eine bessere Umwelt ein.

Redaktion: Und wie funktioniert das ganz konkret in dieser ersten, grünen Gebäudeversicherung?

Rainer Brand: Wir haben uns dem Thema locker genähert und dachten uns: Wir pflanzen Bäume. Damit tut man schließlich etwas für die CO2-Bilanz. Bis zur Entwicklung dieser Police wusste ich allerdings nicht, dass jeder Baum in diesem Land Deutschland auch dem Staat gehört. Es gibt demnach in Deutschland keine Möglichkeit, Bäume zu pflanzen und dafür ein Umweltzertifikat zu erhalten. Wir sind deshalb noch einen Schritt weitergegangen: Wir werden uns innerhalb Deutschlands an Aufforstungsprojekten beteiligen, um darüber hinaus mit Komponenten unseres Produktes noch etwas gegen den Klimawandel zu tun. Wenn das versicherte Haus abbrennt, wird so beispielsweise die CO2-Belastung durch Aufforstung kompensiert.

Redaktion: Für den Fall, dass es abbrennt, oder auch hinsichtlich meiner Heizung?

Rainer Brand: Die CO2-Emission der Heizung ist nicht dabei. Das hatten wir diskutiert, aber die CO2-Abgaben hätten den Versicherungsnehmer in der Folge doppelt belastet – einmal über die Abgaben an den Staat und zusätzlich über die Prämien.

Redaktion: Wie ist die Zusammenarbeit der Bayerischen und Pangaea-Life mit der Domcura entstanden?

Uwe Mahrt: Rainer und ich hatten schon lange überlegt, was wir zusammen machen können. Die Domcura ist der „first Mover“, was das Thema Gebäudeversicherung anbelangt. Hier sind sie auch der Bayerischen voraus. Wir können hingegen als Risikoträger die grüne Kapitalanlage darstellen. Zudem hat die Domcura die richtige IT, um entsprechende Produkte schnell umzusetzen. Dadurch ist es insgesamt ein perfektes Match. Das Produkt vereint die grüne Kapitalanlage mit dem grünen Baustein. Mit vielen Bestandteilen …

Rainer Brand: Richtig. Neben der CO2-Neutralität im Schadensfall haben wir weitere grüne Elemente integriert. Die Versicherungsbranche hat ja eine ganz eigene Sprache, die sich Naturalersatz oder auch Bereicherungsverbot nennt. Das bedeutet: Wer vor dem Schadenfall ein Plastikfenster hatte, bekommt zur Reparatur auch nur ein Plastikfenster erstattet.

Wir hingegen haben festgelegt, dass auch im Rahmen der Öko-Police auch Wertverbesserungen hinsichtlich nachhaltiger Materialien erstattet werden.

Bis zu 50.000 Euro sind dafür vorgesehen, um nach einem Schadensfall nachhaltige Technologien einzusetzen  oder nachhaltige Materialien zu verbauen.

Darüber hinaus machen wir uns Gedanken darüber, wie der energietechnische Status eines Gebäudes aussieht. Hierfür haben wir einen Energieberatungszuschuss vorgesehen. Auch die Nachrüstung eins Wassermeldesystems im Falle eines Leitungswasserschadens gehört zu den wichtigen Bestandteilen der Police. Beide Maßnahmen zahlen auf die Schonung energetischer und materieller Ressourcen ein.

Redaktion: Und das Produkt ist schon live?

Rainer Brand: Ja, wir sind damit zur Deckungskonzeptmesse im Herbst 2020 auf den Markt gegangen. Hier haben wir einen sehr hohen, emotionalen Zuspruch erhalten. Es wurde hinterfragt, ob es sich dabei um ein Placebo-Produkt handeln würde. Das können wir klar verneinen, was uns auch Focus-Money mit der Auszeichnung als Produkt des Monats attestiert hat. Es hat mich sehr gefreut, dass das Produkt entsprechend wahrgenommen und auch ausgezeichnet wird. Das habe ich als eine Anerkennung der Projektarbeit gesehen.

Redaktion: Auch aus dem Vermittlerumfeld wird Nachhaltigkeit immer mehr zum Trendthema. Wie sind die Reaktionen aus dem Maklermarkt auf das Produkt über die bereits erwähnte hinaus?

Rainer Brand: Makler beschäftigen sich mit dem Produkt, prüfen und bewerten es. Und die Akzeptanz ist hoch. Ein Makler fragt sich immer, ob sich ein Produkt verkaufen lässt. Wir als Domcura haben einen sehr hohen Anspruch. Wir sind der größte deutsche Assekuradeur und seit Jahren sehr erfolgreiche Nummer eins im Maklermarkt hinsichtlich der Wohngebäudeversicherung. Dadurch sind aber auch die Ansprüche der Vermittler sehr hoch. Die positive Rückmeldung hat mich umso mehr gefreut.

Uwe Mahrt: Auch ich hatte schon mehrere Anfragen für eine grüne Wohngebäudeversicherung der Domcura.

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Redaktion: Eine Frage aus der Vermittlerperspektive: Wie sehen die idealen Kunden für dieses Produkt aus?

Rainer Brand: Ich glaube, der ideale Kunde ist einer, der nicht nur redet, sondern auch handelt. Es wird viel über das Thema Nachhaltigkeit diskutiert, aber das kostet natürlich auch Geld. Entscheidend ist, dass die Produkte glaubwürdig sind.

Der Kunde sollte dafür sorgen wollen, im Schadensfall die Umwelt nicht weiter zu schädigen.

Wir sind eine Versicherungsgemeinschaft, die sich dem Thema der Nachhaltigkeit verschrieben hat. Jemand, der genauso denkt, kann an diesem Produkt nicht vorbeikommen. Über Nachhaltigkeit zu reden ist jedoch einfacher, als tatsächlich etwas zu tun – das merken wir auch im Abschlussverhalten der Kunden. Wir müssen also stetig Überzeugungsarbeit leisten.

Uwe Mahrt: Eine Wohngebäudeversicherung benötigt ohnehin jeder. Warum nicht also nebenbei noch etwas Sinn stiftendes tun, ein paar Bäume pflanzen und grüne Energie erzeugen? Besser kann man es eigentlich nicht machen.

Redaktion: Vor diesem Hintergrund noch eine Abschlussfrage, auch, da die Domcura mit großem Aufwand Nachhaltigkeit im eigenen Unternehmen umsetzt: Demnächst kommt die Transparenzverordnung. Brauchen wir denn in einem Feld, das so sehr von Überzeugung getragen ist, wie der Nachhaltigkeitsmarkt, überhaupt ein Regulativ?

Rainer Brand: Ich glaube, dass Verordnen ohnehin nicht so gut funktioniert, wie Überzeugen. Ich bin ein strikter Gegner von verordneten Verhaltensweisen, da diese ohnehin nur begrenzt umsetzbar sind. Man muss Leute nicht peitschen, damit sie sich bewegen. Die beste Lösung: Leute durch Überzeugung zu Verhaltensänderungen führen.

Uwe Mahrt: Ich finde es eigentlich ganz gut, dass die Taxonomie-Verordnung kommt. Denn ich habe festgestellt, dass 90 Prozent der Kunden nachhaltige Produkte im Banken- und Versicherungsbereich wollen. Allerdings kennen maximal fünf bis zehn Prozent der Vermittler grüne Produkte. Das ist auch nichts Schlimmes, aber man muss sie in gewisser Weise auch zu entsprechenden Produkten zwingen. Der Vorteil, den ich sehe, ist, dass die Versicherungen auch nachhaltiger hinsichtlich des Deckungsstocks agieren. Früher war das eine Blackbox, in die keiner hineinschauen konnte.

Titelbilder: © Domcura AG / © die Bayerische

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Autor

NewFinance Redaktion
NewFinance Redaktionhttps://www.newfinance.de
Hier bloggt die Redaktion von NewFinance.today zu allgemeinen und speziellen Themen rund um Versicherung, Finanzen und Vorsorge aber auch zu Unternehmensthemen der Bayerischen. Wir wünschen eine spannende und interessante Lektüre!

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