Gezerre um die Riester-Rente: Zwischen Reform und Abschaffung

Die Union will die Riester-Rente verbessern. Von den Anbietern kommen Unterstützung und Verbesserungsvorschläge. Die Verbraucherzentralen üben derweil Kritik.

Update für die Riester-Rente

Noch in dieser Legislaturperiode will die Unionsfraktion die Riester-Rente reformieren. Außerdem soll sie einen neuen Namen erhalten. Wie der Focus berichtet, ist außerdem eine höhere Förderquote für Sparer vorgesehen. Ab einem jährlichen Beitrag von 437,50 Euro soll auf jeden angesparten Euro 40 Cent Fördergeld vom Staat kommen. Dabei beruft der Focus sich auf einen Bericht der “Bild”-Zeitung. Weiterhin plane die Union die folgenden Veränderungen:
–       Die Finanzämter sollen die Förderhöhe automatisch prüfen – das würde bedeuten, dass Sparer ihre Zulagen nicht mehr selbst beantragen müssten
–       Es soll keine Kapitalgarantie mehr geben
–       Die Riester-Rente soll künftig „Zulagenrente“ heißen
–       Die Union will den bisher geltenden Steuervorteil abschaffen, was zu höheren Zulagen führen soll

Vorschläge der Anbieter

Die Anbieter haben sich ebenfalls bereits eingeschaltet und schlagen ihrerseits Schritte vor, die die Riester-Rente verbessern sollen. Dem Versicherungsboten zufolge fordern diese zum Beispiel ein vereinfachtes Zulageverfahren und eine Anpassung des Garantieniveaus. Dies soll die Renditechancen erhöhen. Das vereinfachte Zulageverfahren steht bereits lange auf der Liste des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). So schlug der GDV-Experte Peter Schwark bereits im Jahr 2016 vor, das Zulageverfahren simpler zu gestalten. Ein großes Ziel der Riester-Rente sei es, die Absenkung des Rentenniveaus auszugleichen und entstehende Lücken zu schließen. Denn die Rente wirft nicht mehr so viel ab wie früher – statt den einst geltenden 60 Prozent sind es heutzutage weniger als 50 Prozent.

Kritik an Riester

Vonseiten des Bundesverbands der Verbraucherzentralen gibt es dagegen Kritik. Es gehe der Versicherungswirtschaft lediglich darum, „ineffiziente Verträge“ verkaufen zu können. Der Paritätische Gesamtverband bezeichnet die Riester-Rente als „rentenpolitischen Zombie“. Er fordert die Abschaffung der Riester-Rente – mitsamt der sofortigen Einstellung jeglicher Förderung und neuer Vertragsabschlüsse. Stattdessen solle der nun von der Politik betriebene Aufwand in die Verbesserung der gesetzlichen Rentenversicherung fließen.
Außerdem plant die Europäische Union derzeit einen europäischen Binnenmarkt für Altersvorsorge (wir berichteten).
Titelbild: ©TTstudio/stock.adobe.com

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NewFinance Redaktion
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