Mein erster Schultag. Ein Tag, an den ich mich auch heute noch gerne erinnere. Endlich durfte ich auch, wie meine älteren Schwestern, in die Schule. Den Schulranzen hatte ich schon Wochen vorher gepackt. Tagelang konnte ich nicht mehr richtig schlafen vor Aufregung. Und dann das Highlight am Morgen: Meine Schultüte. Selbst gebastelt von meiner Mutter und nur für mich. Gefüllt war sie fast bis oben hin: Mit Schokolade, Stiften, einem Malbuch, einem Lesebuch. Und meiner ersten Armbanduhr. Doch wie sieht das heute aus?
Geschenkeregen: Alles im Griff?
Was ich nicht wusste: So eine Erstausstattung für die Einschulung ist ganz schön teuer. Schultasche, Sportbeutel, ein Stiftemäppchen, Hefte, Bücher, Brotdose und Trinkflasche. Und noch immer ist die Liste nicht abgearbeitet. Und ganz nach dem Motto „immer mehr“ steigt auch der Wert des Schultüteninhalts jährlich immer weiter. Denn diese ist für den stolzen Erstklässler natürlich prall gefüllt. Darüber berichtet auch die Elternkolumnistin Corinna Berghahn:
„Doch so schön diese Vorbereitungen sind: Nur eines der erforderlichen Bücher kann geliehen werden – dabei spart man nur rund fünf Euro. Ansonsten belaufen sich die Kosten für Bücher und Materialien auf mehr als 150 Euro. Wer dann noch den Ranzen – ein neues Modell gibt es nur selten unter hundert Euro – kaufen muss, ist bedeutend ärmer.“
Geschenke ohne Ende
Für den neuen Lebensabschnitt der Kleinen schenken, neben den Eltern, Oma und Opa, die Tanten und Onkel oder Paten etwas. Der Platz in der Schultüte reicht nicht mehr aus. Auch Corinna Berghahn sieht sich damit konfrontiert. Alle in der großen Familie wollen etwas zum Schulanfang beisteuern: „Was genau – und das klingt jetzt rottenmeierischer als es ist (hoffe ich) –, versuche ich zu bestimmen.“ Eine Geschenkeorgie bei der Schultütenübergabe wolle sie auf jeden Fall vermeiden.
Im Schnitt geben Eltern etwa zwischen 60 und 80 Euro für Geschenke zum Schulanfang aus. Eine Umfrage von RetailMeNot im vergangenen Jahr ergab sogar, dass Eltern von Schulanfängern im Schnitt 220 Euro ausgeben. Das wundert niemanden, da mittlerweile in jeder zehnten Schultüte ein Handy steckt.
Tablets und Co. wandern Corinna Berghahn nicht in die Tüte. Diese Anschaffungen kommen noch früh genug. Aber eben nicht zum Schulanfang. So spart man sich auch gleich die Versicherung dafür. Viel zu schnell rutschen die Geräte aus den kleinen Kinderhänden. Und passiert das Zuhause, ist es über die Hausratversicherung geschützt, nicht aber in der Schule und auf dem Weg dorthin.
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