Immer mehr Menschen flüchten aus der Ukraine in den Westen. Die Bayerische hat nun den Versicherungsschutz für die Betroffenen erweitert.
Acht Millionen Geflüchtete
Eine der großen Fragen dabei ist: Wie viele Menschen aus der Ukraine werden tatsächlich nach Deutschland kommen? „Ich glaube, wir müssen uns sehr bewusst machen, dass bereits über drei Millionen Menschen geflohen sind, dass aber viele, viele weitere Millionen Menschen fliehen werden“, zitiert das ZDF die Bundesaußenministerin Baerbock (Grüne). Schätzungen zufolge sollen etwa acht Millionen Geflüchtete nach Deutschland kommen. Anfang März hatte der EU-Außenbeauftragte Josep Borell noch von fünf Millionen Flüchtlingen aus der Ukraine gerechnet. Genauere Zahlen für Deutschland gibt es nicht – zu unsicher ist der Kriegsverlauf.
Eine Momentaufnahme der Ziele ukrainischer Flüchtlinge gibt es bei der BBC. Dieser zufolge sind rund 1,9 Millionen Menschen nach Polen geflohen, 351.000 nach Moldawien und 491.000 nach Rumänien. Ein Bruchteil flieht auch nach Weißrussland oder Russland. Allerdings zählt diese Statistik einen Teil der Ukrainer, die zum Beispiel über Moldawien nach Rumänien fliehen, quasi doppelt.
Die Bayerische versichert geflüchtete Ukrainer
Während sich die Lage weiter zuspitzt, zeigen immer mehr Deutsche ihre Bereitschaft zur Aufnahme der Geflüchteten. Die Versicherungsgruppe die Bayerische unterstützt dieses Engagement und erweitert den Versicherungsschutz ohne Mehrbeitrag für Geflüchtete, die privat bei Kunden der Bayerischen Zuflucht gefunden haben. Betroffen sind die Sparten Hausrat, Haftpflicht und Wohngebäude für die Dauer der häuslichen Gemeinschaft. „Wir erhalten vermehrt Anfragen zum Versicherungsschutz von Kundinnen und Kunden, die Geflüchtete bei sich aufnehmen“, sagt Martin Gräfer, Vorstand bei der Bayerischen, dazu. „Solidarität und ein gutes Miteinander sind in diesen Tagen wichtiger denn je. Daher möchten wir das großartige Engagement unserer Versicherten wertschätzen und ihnen und den geflüchteten Menschen schnell und unbürokratisch unter die Arme greifen.“
Details zum erweiterten Schutz
Und so funktioniert es konkret: Innerhalb der Hausratversicherung versichert die Bayerische das Hab und Gut aufgenommener Flüchtlinge ab sofort bedingungsgemäß mit. Eine Anpassung der Versicherungssumme ist dabei nicht erforderlich. Ein gesondertes Sublimit oder eine Selbstbeteiligung gibt es ebenfalls nicht.
Bei der Privathaftpflichtversicherung gilt der Schutz ab sofort auch für aufgenommene Flüchtlinge, unabhängig davon, ob eine Single- oder Familiendeckung existiert. Sollten Flüchtlinge Hunde mit sich führen, sind auch diese Haustiere im Rahmen der Tierhalterhaftpflichtversicherung für Hunde, sofern vorhanden, mit eingeschlossen. Schäden unter den versicherten Personen sind in beiden Fällen bedingungsgemäß ausgeschlossen.
Kunden der Wohngebäudeversicherung, die Flüchtlinge aufnehmen, müssen ebenfalls keine Gefahrerhöhung befürchten. Es gibt für sie keinerlei Nachteile im bestehenden Vertrag, auch wenn es durch privat aufgenommene Flüchtlinge zu einer Nutzungsänderung der versicherten Immobilie kommt.
Schutz bis zum Jahreswechsel
Der erweiterte Versicherungsschutz gilt ab sofort und fürs Erste bis zum 31. Dezember 2022. Je nach Bedarf sind nach diesem Zeitraum individuelle Lösungen möglich. Ein Nachweis über die private Aufnahme von Flüchtlingen ist erst im Schadenfall fällig.
Auch vor Ort ist die Bayerische bereits tätig, um den Bewohnern der Ukraine zu helfen. Gemeinsam mit der Fonds Finanz und letsact hat die Bayerische einen Hilfsreisebus organisiert, der unzählige Hilfsmittel für die Ukrainer bereitstellt: von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zu Medikamenten. Weitere Informationen über das Projekt gibt es hier auf umdenken.diebayerische.de.
Spenden über Spenden
Auch abseits davon hat die Bayerische nach Wegen gesucht, um den Kriegsopfern zu helfen. Dafür hat sie sich mit der österreichischen Merkur und der deutschen Niederlassung der niederländischen Dela Lebensversicherung zusammengeschlossen. Ein Mittelpunkt dieser Kooperation sind ein internationaler Hilfsfonds und ein umfangreiches Sofortmaßnahmenprogramm für ukrainische Flüchtlinge.
Weiterhin sammelte die Bayerische an ihrer Hauptverwaltung in München und am Trainingsgelände des TSV 1860 München Sachspenden, die unterschiedliche Münchner Hilfsorganisationen direkt in das Krisengebiet transportierten.
Und zuletzt hatte die Bayerische auch mehrere Spendenaktionen veranstaltet, darunter eine interne, eine „Restcentspende“, bei der Mitarbeitende der Bayerischen den Nachkomma-Anteil ihres monatlichen Gehalts spenden konnten, und außerdem kommen die Erlöse der aktuellen Laufchallenge der Fitness-App „BayFit“ der Ukraine-Hilfe zugute.
Weitere Informationen dazu finden Interessierte auf der Aktionsseite.
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