3:1 lautet die komfortable Ausgangssituation für den amtierenden deutschen Meister EHC Red Bull München vor dem fünften Spiel der Finalserie der DEL Playoffs. Die spiele drei und vier hatten die Münchner mit 4:1 (1:0|2:0|1:1) und 4:2 (1:0|2:0|1:1) für sich entscheiden können. War das Spiel Sonntagabend also eine klare Sache? Keinesfalls.
Der Vorsprung sinkt: Eisbären ehrgeizig und motiviert
Das mit 6.142 Zuschauern ausverkaufte Münchner Stadion bebte am vergangenen Sonntag. Das fünfte Finalspiel bestach durch hohes Tempo. Das Endergebnis aus Sicht der Bullen dann jedoch enttäuschend. Mit 5:6 nach Verlängerung (1:3|1:1|3:1|0:1) verspielte der EHC Red Bull knapp den Heimsieg.
Erstes Drittel
Beide Teams starteten mit hohem Tempo und viel Engagement. Doch beide Verteidigungsreihen nahmen ihre Aufgabe ernst und standen sicher auf dem Eis. Gefährliche Abschlüsse kamen nicht durch die Mauer. Doch dann ermöglichten zwei Scheibenverluste gefährliche Konter der Eisbären. Andre Rankel nutzte in der 7. Minute einen Fehler der roten Bullen und verwandelte gekonnt zum 1:0. Nur sechs Minuten später traf Thomas Oppenheimer aus einer ähnlichen Situation zum 2:0. Das ließen die Münchner jedoch nicht auf sich sitzen. Brooks Macek verkürzte mit seinem Treffer in der 15. Minuten auf 1:2. Kurz vor der Pause dehnten die motivierten Berliner ihre Führung durch ein Tor von Jamison MacQueen (15.) zum 1:3 aus.
Zweites Drittel
Mit hohem Tempo ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Der Münchner Spieler Mads Christensen verwandelte in der 26. Minute zum 2:3. Weitere gefährliche Chancen blieben bis kurz vor Ende des zweiten Drittels jedoch aus. Die Eisbären Berlin bauten ihren Vorsprung per Nachschuss in Überzahl wieder auf zwei Tore aus. Andre Rankel traf in der 39. Minute zum 2:4.
Drittes Drittel
Das Schlussdrittel war an Spannung kaum zu überbieten. Die Red Bulls spielten stark und verkürzten den Abstand durch einen Treffer von Brooks Macek (42.) auf 3:4. Noch ein Treffer, dann wäre ein weiterer Sieg für den EHC Red Bull wieder in Aussicht. Das wussten auch die Münchner Fans, die ihr Team lautstark unterstützen. Den ersehnten Treffer erzielte Jon Matsumoto in der 48. Minute zum 4:4. Doch die Freude währte nicht lange. Nur 20 Sekunden nach dem Tor legten die Gäste durch James Sheppard per Penalty wieder nach. Die Spannung und der Ehrgeiz stiegen. Aber wieder konnten die Bullen den Spielstand egalisieren. Aucoin traf in der 55. Minute zum Ausgleich. Mit 5:5 ging es in die Verlängerung. Doch die Hoffnung der Bullen auf einen weiteren Sieg wurde durch die Eisbären Berlin bereits nach 76 Sekunden zerstört. Der Berliner Jamison McQueen traf in der Overtime zum Siegtreffer.
„Es war ein sehr intensives Spiel, das wir gewinnen wollten. Das haben wir leider nicht geschafft. Jetzt versuchen wir, die Serie in Berlin zu entscheiden,“ sagte Michael Wolf nach dem spannenden Spiel.
EHC Red Bull München gegen Eisbären Berlin 5:6 nach Verlängerung (1:3|1:1|3:1|0:1).