Der Aufwärtstrend beim TSV 1860 München geht weiter: Nach einem knappen, aber unterm Strich verdienten 1:0 gegen die SpVgg Unterhaching stehen die Löwen erstmals seit dem vergangenen Herbst wieder unter den Top 5 der 3. Liga. Das entscheidende Tor für den S-Bahn-Derbysieger erzielte Nico Karger in der Nachspielzeit der 1. Halbzeit.
Entscheidender Punch kurz vor dem Pausentee
Die Brisanz eines Derbys war dem Spiel von der ersten Minute an anzumerken. Zunächst waren es die Hachinger, die dem Spiel ihren Stempel aufdrücken konnten und bis zur 20. Minute zu einigen Großchancen kamen. Danach gewannen die Löwen immer mehr Spielanteile und erarbeiteten sich ihrerseits ein Chancenplus. So segelte Sascha Mölders in der 34. Minute knapp an einer abgefälschten Hereingabe von Herbert Paul vorbei. Der letzte Angriff vor dem Halbzeitpfiff führte schließlich zum verdienten 1:0. Von Steinhart perfekt bedient, schoß Karger den Ball aus elf Metern zum 1:0 ins lange Eck des Gästetores.
Heißer Derby-Fight im ausverkauften Grünwalder Stadion
Auch nach Wiederanpfiff waren es zunächst die Löwen, die mehr Spielanteile hatten. Zunächst scheiterte Mölders mit einem Schuss von der Strafraumgrenze (49.). Danach verfehlten Stefan Lex und Owusu eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite durch Karger nur knapp (54.). Zu einem echten Derby-Fight wurde das Spiel, als die Gäste aus der Vorstadt alles auf eine Karte setzten und permanent gegen die Löwen-Abwehr anrannten. Der Ausgleich lag mehrmals in der Luft, doch mit Glück und Geschick gelang es dem Bierofka-Team den eigenen Kasten sauber zu halten. Wie bei einem rassigen Derby fast schon zu erwarten, kochten die Emotionen im Grünwalder Stadion noch einmal hoch: Zunächst schickte Schiedsrichter Wünsch den Gästekapitän mit Gelb-Rot (90.+1) vom Platz. Im anschließenden Überzahlspiel kamen Karger (90.+2), Benjamin Kindsvater (90.+3) und Mölder (90.+4) zwar noch zu weiteren Chancen, verpassten jedoch das 2:0. Mit dem Sieg im S-Bahn-Derby haben die Löwen die magische 40 Punkte-Schwelle durchbrochen.
„Ich bin froh, dass jetzt genug Abstand nach hinten ist.“
Löwen-Cheftrainer Daniel Bierofka freute sich nicht nur über den Prestigesieg gegen einen starken Gegner, sondern auch über die Abwehrleistung seiner Innenverteidiger Felix Weber und Simon Lorenz. „In der Box haben sie während der kompletten 90 Minuten nichts zugelassen.“ Trotz der 40 Punkte und dem vorübergehenden Sprung auf Platz fünf möchte der 1860-Coach die Ziele nicht korrigieren. „Ich bin froh, dass jetzt genug Abstand nach hinten ist. Wir wollen so schnell wie möglich 46, 47 Punkte sammeln, dann können wir weiterschauen.“
Wohin die Reise bei den Löwen noch gehen kann, wird sich womöglich schon am kommenden Samstag in Würzburg zeigen. Bei den Kickers ist ein ähnlich heißes Derby zu erwarten.
Beitragsbild: © TSV 1860 München