Das kann einem schon mal die Weihnachtsstimmung vermiesen: Wie nun bekannt wurde, hat die luxuriöse Hotelkette Marriott International Inc. ein gewaltiges Problem mit Hackern. Und nun auch mit der Zufriedenheit der Gäste.
Laut Bloomberg sollen bis zu 500 Millionen Gästedaten von einem Cyberangriff betroffen sein. Das teilte das Unternehmen Ende November mit. Weitere Details über den Angriff gab Marriott nicht bekannt. Während die Ermittlungen laufen, bereitet sich die Hotelkette auf eine Senatsuntersuchung vor. Bis zur nächsten Woche fordert dieser eine schriftliche Erklärung. Doch die grundsätzliche Frage lautet: Ist die Hotellerie ausreichend auf die Herausforderungen der digitalen Sicherheit vorbereitet?
Cybersicherheit? Ein Zimmer weiter
“Die Menschen vertrauen darauf, dass wir gewährleisten, dass sie sicher schlafen können”, sagte John Burns, Präsident von Hospitality Technology Consulting.
Dabei kommt es nicht selten vor, dass Unternehmen, vor allem diejenigen, die mit personenbezogenen oder wirtschaftlich relevanten Daten arbeiten, Opfer von Hackerangriffen werden.
Denn laut einer letztjährigen Bitkom-Umfrage wurde bereits fast jeder zweite User, in den letzten zwölf Monaten, Opfer von Internetkriminalität. Alleine in Deutschland registrierte das Bundeskriminalamt einen dadurch entstandenen Schaden von über 71,8 Millionen Euro.
Die häufigsten Vergehen in Sachen Cybersicherheit:
- Cyberbetrug (63.939 Fälle)
- Datenraub (9.600 Fälle)
- Datenfälschung (8.352 Fälle)
Mit allen Mitteln
“Unsere Hauptziele bei dieser Untersuchung sind herauszufinden, was passiert ist und wie wir unseren Gästen am besten helfen können”, sagte die Sprecherin von Marriott, Connie Kim, in einer E-Mail.
Was schon mal ein guter Anfang ist, um die Cybersicherheit des Unternehmens aufzustocken. Aber Welche Maßnahmen werden aktuell in Firmen umgesetzt, um sich vor Hackern, Malware und anderen virtuellen Angriffen zu schützen? Laut einer letztjährigen Umfrage des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik schützen sich die meisten deutschen Unternehmen (89 Prozent) durch eine Netzwerkabsicherung. 86 Prozent begnügen sich mit einem Antivirus, 68 Prozent greifen auf andere organisatorische Maßnahmen zurück.
Fast genauso viele Unternehmen greifen auf Kryptographie (67 Prozent) zurück oder vertrauen auf eine generelle Systemabsicherung (65 Prozent). Eine Analyse, wie sie die Hotelkette plant, machen dagegen nur 53 Prozent. Auf sonstige Maßnahmen zur Steigerung der eigenen Cybersicherheit gegen Angriffe setzten 26 Prozent der Befragten.
Sicherheitsmaßnahmen reichen nicht
Eine Komponente, die keinesfalls im Sicherheitskonzept fehlen darf: Die Cyberversicherung. Denn das Risiko des Datenklaus, der Erpressung oder der Computersabotage ist nicht nur hoch, wie obenstehende Statistiken und Umfragen beweisen. Der Schaden, der entsteht kann Unternehmen in die Insolvenz treiben. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen können häufig nicht auf die finanziellen und personellen Kapazitäten zurückgreifen, wie etwa die große Hotelkette Marriott. Logischerweise schmerzt hier ein Schaden um ein Vielfaches. Insbesondere Branchen wie die Hotellerie sind durch das hohe Kundendatenaufkommen gefährdet.
Zusammen mit dem Kooperationspartner Markel, einem Spezialversicherer, der sich auf gewerbliche Risiken fokussiert hat, bieten die Bayerische die Cyber Multi Risk an. Dazu gehört der Schutz bei Cyber- und Daten-Eigenschaden, Cyber-Betriebsunterbrechung, Cyber-Forderung, Cyber-Zahlungsmittelschaden, Cyber-Vertrauensschaden, Cyber-Haftpflicht.
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