Happy Birthday, Riester!: Steht die Riester-Rente 2.0 in den Startlöchern?

Die Riester-Rente existiert nun seit exakt 20 Jahren. Mittlerweile stagniert sie. Der GDV präsentiert eine mögliche Lösung.

20 Jahre Riester

Zuerst ein paar Zahlen. Vor genau 20 Jahren, am 11. Mai 2001, beschloss der Bundestag das Altersvermögensgesetz. Dieses erlaubte die Einführung der staatlich geförderte Riester-Rente. Damals galt die Riester-Rente als zentraler Bestandteil der Rentenreform der damaligen rot-grünen Koalition. Innerhalb von 20 Jahren erwarben deutsche Kunden rund 16 Millionen Riester-Verträge. Viele davon liegen momentan auf Eis. Zu sehr habe sich das Produkt verbürokratisiert, bemängeln Kritiker, Kunden verstünden die Hintergründe oft nicht und gingen davon aus, am Ende fiele zu wenig Profit ab. Mittlerweile melden sich zunehmend Stimmen aus verschiedenen Interessengruppen, die ein Aus der Riester-Rente fordern. Wie die AssCompact kürzlich berichtete, hat auch die SPD das Thema Riester bereits fallen lassen – im Wahlprogramm spielt sie keine große Rolle mehr, dabei stand eine Reform ausdrücklich im Koalitionsvertrag.

GDV stellt sich vor Riester

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (GDV) spricht sich gegen die Abschaffung der Riester-Rente aus. Die deutschen Versicherer hätten nach der Reform der privaten Altersvorsorge eine vorrangig positive Bilanz gezogen. „Mit aktuell über 16 Millionen abgeschlossenen Verträgen ist Riester die weltweit erfolgreichste freiwillige staatlich geförderte Altersvorsorge”, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV, dazu. Wer wie vorgesehen seinen Vertrag bespare, habe am Ende ein Rentenplus von knapp 20 Prozent zu erwarten. Auch die Kritik, Riester sei zu intransparent, teilt er nicht. „Jeder erfährt vor Vertragsabschluss in Euro und Cent, was zu zahlen ist.”  Trotzdem befürwortet er eine Reform. Das liegt seiner Meinung nach vor allem am neuen Höchstrechnungszins von 0,25 Prozent. Durch diesen sei ein 100-prozentiger Beitragserhalt nicht mehr möglich. Weiterhin findet Asmussen, dass Riester wesentlich besser verbreitet werden könnte, wenn die Förderung auf alle Bevölkerungsgruppen ausgeweitet würde.

Ein Blick nach vorn

Wie geht es also mit Riester weiter? Hier liegen bereits verschiedene Pläne vor. Die Versicherer haben zum Beispiel bereits 2019 einen Reformplan vorgelegt, der laut GDV „schnell und einfach” umzusetzen sei. Die FDP wiederum forderte einen Staatsfonds, ähnlich dem schwedischen Modell (wir berichteten). Eine weitere Alternative wäre die sogenannte „Extra-Rente”, die aber laut GDV nicht die notwendigen Garantien bieten kann.
Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden.
Titelbild: ©elxeneize/stock.adobe.com
 

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